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Der Stieglitz gehört zu einer der Arten, die von einer Ausnahmeregelung betreffend den Singvogelfang betroffen wären.

Foto: APA/dpa/PATRICK PLEUL
Eine breite Front hat sich in Oberösterreich gegen das Verbot des Ausstellens von Singvögeln gebildet. Mehrere Nationalräte, Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Gemeinden im Salzkammergut sprachen sich am Dienstag dafür aus, dass "Brauchtum eine gewachsene Tradition ist und nicht willkürlich verboten werden darf". Das Ausstellungsverbot habe Politiker in der Region über die Parteigrenzen hinweg enger zusammenrücken lassen, hieß es in einer Presseaussendung.

"Militante Tierschützer" würden den Vogelfang im Salzkammergut "fälschlicherweise damonisieren". Das erklärten die Nationalräte Matthias Ellmauer (V) und Rainer Wimmer (S), die Landtagsabgeordneten Martina Pühringer, Josef Steinkogler (beide V), Arnold Schenner und Reinhard Winterauer (beide S) sowie mehrere Bürgermeister. Die Organisationen sollten sich dort engagieren, wo Tiere wirklich gequält oder brutal gejagt würden. Dann würden sie die Unterstützung der Politiker finden. "Heute wird im Salzkammergut die Vogerlausstellung verboten, morgen vielleicht der Krampuslauf und übermorgen das Schützenwesen", hieß es weiter.

Absage für Ausnahmeregelung

Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) hatte Ende Juli Bestrebungen, für das traditionelle Zurschaustellen der wild gefangenen Tiere eine Ausnahmeregelung zu erlassen, eine Absage erteilt. Ein entsprechendes Begutachtungsverfahren habe mit überwiegender Ablehnung geendet, erklärte sie damals.

Durch die mit 20. Dezember 2004 erlassene Ausstellungsverordnung zum Bundestierschutzgesetz sei die Ausstellung von Wildfängen in der Öffentlichkeit untersagt worden, betonte das Ministerium. Anfang dieses Jahres sei das Land Oberösterreich mit dem Ersuchen um die weitere Zulassung der öffentlichen Ausstellung von Singvögeln an das Ressort, in dessen Agenden auch der Tierschutz fällt, herangetreten, um das Zurschaustellen in einigen Bezirken Oberösterreichs weiterhin zu ermöglichen. (APA)