Wie viele Interessenten es konkret gibt, wer die Interessenten sind und wie viel Geld die ÖBB aus dem Verkauf lukrieren wollen, wollten die Bahn-Sprecher auf APA-Anfrage vorerst nicht kommentieren. Es handle sich um ein laufendes Verfahren, daher könne man alleine aus rechtlichen Gründen keine Auskünfte geben, hieß es.
Konzentration auf das Kerngeschäft
ÖBB-Holding-Vorstand Martin Huber hatte den Verkauf im Mai mit der Konzentration auf das reine Bahn- und Busgeschäft begründet. Schafbergbahn, Bodensee- und Wolfgangsee-Schifffahrt seien "nicht Kerngeschäft" der ÖBB, so Huber damals. Auch ihren 50 Prozent-Anteil wird die ÖBB nach letzten Managementaussagen voraussichtlich abgeben.
Als mögliche Interessenten für die Wolfgangsee-Schifffahrt und die Schafbergbahn wurden in Medienberichten immer wieder Red Bull, die Salinen Austria und die Salzburg AG genannt, was diese bestätigen. Kolportiert wurde auch ein Angebot der Deutschen Bahn.
Die Salinen AG verwies darauf, dass der Wolfgangsee gut zu den Aktivitäten der 100 Prozent-Tochter "Salinen Tourismus GmbH" passen würde, die die "Salzwelten" in den Bergwerken in Hallein, Altaussee und Obertraun betreiben. Red Bull teilte am Dienstag mit, man wolle sich das Angebot anschauen und dann über eventuelles Interesse entscheiden.
Red Bull bestätigte bei dieser Gelegenheit, dass Firmenchef Dietrich Mateschitz das Vier-Sterne-Hotel Hotel Auhof in St. Wolfgang von der Allianz-Elementar-Tochter Braun & Co GmbH gekauft hat. Es handle sich um ein privates Projekt von Mateschitz. Der Kaufpreis werde nicht genannt. Pläne für die künftige Verwendung der Gebäude auf einem 4,5 Hektar großen Grundstück mit einem 600 Meter langen Seeufer gebe es noch nicht.
Wellen schlagende Bedensee-Schifffahrt
Weit höhere Wellen hatte als die Veräußerung der Wolfgangsee-Schifffahrt und der Schafbergbahn in Oberösterreich hatte zuletzt der Verkauf der Bodensee-Schifffahrt geschlagen. Als Interessent gilt unter anderem der Vorarlberger Touristik-Gruppe "Silvretta Nova" des Unternehmers Walter Klaus. Letztverantwortung für den Verkauf ist Vizekanzler Verkehrsminister Hubert Gorbach (BZÖ), er hatte im Frühjahr Gespräche mit Klaus über eine Rückkehr in die Privatwirtschaft bestätigt.