Linz – Der deutsche Rapper Bushido, gegen den laut Staatsanwaltschaft Linz wegen schwerer Körperverletzung ermittelt wird, bleibt zumindest bis 17. August in Untersuchungshaft. Der Musiker soll bereits vor eineinhalb Wochen gemeinsam mit zwei Bodyguards einen 20-jährigen Linzer in der oberösterreichischen Landeshauptstadt attackiert haben. Der 26-jährige Berliner Musiker, für den die Unschuldsvermutung gilt, bestreitet die Vorwürfe.

Laut Augenzeugen soll Bushido den Jugendlichen gemeinsam mit den Leibwächtern nach einem Konzert attackiert haben. Er soll den 20-Jährigen verdächtigt haben, die Reifen seines Autos zerstochen zu haben. Nach Angaben von Passanten hätten die drei Männer den, wie sich später herausstellte, unschuldigen Burschen mit Fußtritten gegen Kopf und Körper traktiert.

Schwerst verletzt

Der Linzer erzählte zunächst niemandem von der Attacke. Erst zwei Tage später habe der junge Mann seiner Mutter gegenüber über starke Kopfschmerzen geklagt und begab sich in ärztliche Behandlung. Dabei wurden ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Gehirnblutung diagnostiziert. Der 20-Jährige wurde in die Intensivstation gebracht, befindet sich aber mittlerweile außer Lebensgefahr.

Auf der offiziellen Website des Rappers heißt es zu den Vorwürfen: "Wie in den Medien bereits veröffentlicht, wurde Bushido in der letzten Woche in Linz verhaftet. Er hielt sich dort zu Aufnahmen für sein neues Album auf. Die in den Medien dargestellten Einzelheiten des Zwischenfalls entsprechen allerdings in Teilen nicht den Tatsachen. Dadurch, dass sich der Vorfall in Österreich zugetragen hat, erweist sich die Klärung leider als kompliziert." Mit Rücksicht auf das laufende Verfahren könne eine Stellungnahme von Bushido zu den Geschehnissen aber erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen erfolgen.

Über den Musiker, der mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi heißt, wurde zumindest bis 17. August Untersuchungshaft verhängt. Dann soll sich entscheiden, ob sie bis zu Fertigstellung eines Gutachtens verlängert wird. Dieses soll in rund vier bis sechs Wochen vorliegen. Im Fall einer Verurteilung drohen Bushido zwischen ein und fünf Jahre Gefängnis. Trägt der 20-jährige Linzer Folgeschäden davon, drohen dem Rapper bis zu zehn Jahre Haft. (APA)