Weil er zur Belustigung seiner Hörer serienmäßig junge Frauen zu Ohrfeigen-Duellen aufeinanderhetzte, muss ein New Yorker Rundfunksender nun 240.000 Dollar Strafe zahlen. Wie die Justizbehörden am Dienstag mitteilten, soll der Hip-Hop-Sender Hot 97 damit eine Werbekampagne gegen Gewalt finanzieren.

24 Ohrfeigen-Wettbewerbe

Von April 2004 bis Jänner 2005 hatte Hot 97 insgesamt 24 Ohrfeigen-Wettbewerbe organisiert. Die Teilnehmer, vor allem junge Frauen, wurden dazu ermuntert, sich aufeinander zu stürzen und zu ohrfeigen. Dafür konnten sie Konzertkarten und Bargeld bis zu einem Betrag von 5.000 Dollar gewinnen. Bilder der Kontrahentinnen wurden auf der Internet-Seite von Hot 97 veröffentlicht.

"Alarmzeichen"

Die Strafe für Hot 97 solle ein "Alarmzeichen" sein, erklärte der Justizminister des Bundesstaates New York, Eliot Spitzer. Die Verantwortlichen in der Unterhaltungsindustrie sollten nicht denken, es sei eine "intelligente Marketing-Strategie, über die Stränge zu schlagen". Derartige Wettbewerbe seien gefährlich und verletzten die Gesetze über Kampfsportarten. Der Mutterkonzern von Hot 97, Emmis Communications, räumte ein, dass die Ohrfeigen-Wettbewerbe nicht "der feinste" Einfall gewesen seien, selbst wenn die Teilnehmer sich freiwillig gemeldet hätten. (APA)