Was einst als todessehnsüchtiger Neo-Country im Zeichen großer "Zermusizierer" wie Souled American begonnen hatte, erblühte im letzten Jahrzehnt zu einer der spannendsten musikalischen Karrieren abseits des Mainstreams. Beginnend mit Palace Brothers, hat sich das dahinter stehende Mastermind Will Oldham über diverse namentliche Häutungen zu Bonnie "Prince" Billy hinentwickelt.

Ein Weg, der von Meisterwerken wie "Viva Last Blues", "Arise Therefore", dem von Johnny Cash geadelten "I See A Darkness" oder "Ease Down The Road" begleitet war und der ihn nun endlich wieder nach Wien führt.

Morgen, Donnerstag, wird Oldham im Wiener WUK das zusammen mit dem von der Smashing-Pumpkins-Nachfolgeband Zwan her bekannten Matt Sweeney eingespielte aktuelle Album "Superwolf" präsentieren.

Obsessive Nachtschattengewächse, angesiedelt zwischen Ambrose Bierce und Otto Mühl, gespielt mit der archetypischen Schwere großer amerikanischer Songwriter - von Woody Guthrie über Leonard Cohen bis zu Jeffrey Lee Pierce und dessen Gun Club. Will Oldham, der Bob Dylan in der Zeitrechnung nach Punk - ein Kirchgang! (flu/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10. 8. 2005)