Der russische Meister kam im noblen Privatjet angeflogen, der österreichische wird die ganz gewöhnliche Linie benützen, um am 23. August das Rückspiel in Moskau zu erreichen. "Der russische Fußball ist über unseren zu stellen, machen wir uns nichts vor." Lok budgetiert mit 40 Millionen Euro, Rapid mit 11,5. Selbstverständlich wurde der Gegner mehrmals beobachtet, Gegenteiliges wäre grob fahrlässig, das gilt aber umgekehrt auch.
Lok, so Hickersberger, sei hervorragend organisiert, werde im St. Hanappi defensiv eingestellt sein und auf Konter lauern. Der beste Stürmer, Dimitri Sitschew, hat sich rechtzeitig das Kreuzband gerissen, für ihn persönlich ist das natürlich bitter. Im Mittelfeld werden zwei Riegel die Angriffe abfangen, einer davon ist der Brasilianer Francisco Lima, der um 5,7 Millionen Euro dem AS Roma abgekauft wurde. "Davon können wir nicht einmal träumen, der Wert von Lok ist so wie der Ölpreis: ständig steigend."
Das theoretische Gegenrezept kennt Andreas Ivanschitz, der die beiden Partien zu "den schwierigsten, seit ich bei Rapid bin" erklärte. Es sei eine Reifeprüfung, man befinde sich im Vorhof zum Paradies, das für einen österreichischen Klub die Gruppenphase der Champions League bedeutet. "Wir müssen kreativ sein, Geduld bewahren. Wir dürfen ja nicht verzweifeln, wenn es nicht gleich läuft. Am Ende muss hinten die Null stehen." Vorne wäre die Eins nett, die Zwei viel netter.
Rapid wird mit der Formation aus dem Derby antreten, sofern es das Seitenband von Radek Bejbl zulässt. Die Nacht davor verbrachten die Spieler daheim, Hickersberger lehnt Kasernierungen strikt ab. "Kosten nur Geld. Die Leute sind reif genug. Ein dummer Mensch macht die dümmsten Fehler im Fünfsternehotel."