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Voves Kritik an Büro-Renovierungs- Kosten "lächerlich"

foto: apa/gindl
Graz - Der steirische LHStv. Franz Voves (S) kann es "lebhaft vorstellen, wenn die ganze Landesregierung mit dem gräflichen Residieren in der Grazer Burg Schluss macht und in ein anderes Gebäude zieht". Voves erklärte dies auf Journalistenfragen am Rande des Pressefoyer nach der Sondersitzung der Landesregierung zu Herberstein. Anlass war ein Bericht der Tageszeitung "Die Presse" am Dienstag, wonach der Umbau der Voves-Amtsräume vor zwei Jahren auf rund 230.000 Euro gekommen sein soll.

Voves erklärte, die Kosten seien auch wegen der denkmalgeschützten Räume entstanden. Das Interieur kostete laut Landesimmobiliengesellschaft (LIG) mehr als 40.000 Euro, ohne Büromöbel, welche auf 22.500 Euro kamen. Dazu gesellte sich "Licht-Design" um 11.600 Euro, Installationsarbeiten für 11.000 Euro und Medientechnik. Die Notwendigkeit des Umbaus sei laut Büro Voves zudem durch die Schaffung eines behindertengerechten Zugangs, eines Lift-Einbaus, erforderlich gewesen sei. Das Ganze sei lächerlich, aber es sei eben Wahlkampf, hieß es.

Tag der offenen Tür

Voves lud für Donnertag zu einem "Tag der offenen Tür", bei der sich jede und jeder Interessierte in seinen Amtsräumlichkeiten umschauen könne, nach dem Motto: "Ich habe nichts zu verbergen".

Die Büro-Debatte war den beiden führenden Tageszeitungen im Land am Mittwoch immerhin den Aufmacher Wert. Kommentare von besorgt bis skurril seitens der Parteien folgten. KPÖ-Spitzenkandidat unterstellte "ähnliche Allüren wie der seinerzeit herrschende Adel" und verwies auf die Ausgaben in ähnlicher Höhe, die der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) für die Einrichtung des Bürgermeisteramtes aufgewandt habe, ein Umstand, der auch den Grünen ein Dorn im Auge ist.

BZÖ-Klubchef Franz Lafer wirft Voves vor, sich ein "Nobelbüro" zu gönnen und in Saus und Braus zu leben, während nach der Gründung des BZÖ-Klubs alle Räume nur mit bereits gebrauchten Möbeln eingerichtet worden seien. Zudem ortet das BZÖ eine gefährliche Drohung durch Voves, wenn dieser sein neu eingerichtetes Büro schon wieder verlassen wolle, um im nächsten erneut sündteure Designer zu beschäftigen.

SPÖ-Geschäftsführer Hans Marcher erinnerte Lafer im Gegenzug an die Ausgaben seiner einstigen Parteichefin Riess-Passer und des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider "für Luxuskarossen und PR-Zwecke".

Originell, wenn auch ungefragt das Outing von Ex-Landesrat und Liste LH-Chef Gerhard Hirschmann: "Auch ich habe in meiner zehnjährigen Amtszeit in der Landesregierung eine neue Garnitur angeschafft. Gekauft hat sie mein früherer Büroleiter bei Ikea. Kostenpunkt: 6000 Schilling, oder knapp 500 Euro. Auf ein Ausmalen habe ich während dieser zehn Jahre im Sinne der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler verzichtet." (APA)