Bild nicht mehr verfügbar.

Roland Schwarzl hob am ersten Tag des Zehnkampfes von Helsinki nie so wirklich ab.

Foto: APA/EPA

Helsinki - Mit einem schwachen Lichtblick ging am Dienstag ein ansonsten schwarzer erster Tag der Zehnkampf-Konkurrenz für Roland Schwarzl zu Ende. Der Kärntner liegt bei den X. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki nach fünf von zehn Disziplinen mit 3.819 Punkten nur an der 19. und letzten Stelle, hatte aber einen guten 400-m-Lauf zum Ausklang. Die Spitzenposition hat der US-Amerikaner Bryan Clay mit 4.527 Punkten vor dem tschechischen Weltrekordler Roman Sebrle (4.513) und dem Esten Kristjan Rahnu (4.404) inne.

Schwarzl bot nach starken 100 Metern (11,06 Sek./Saisonbestzeit) im Weitsprung (7,10 m), Kugelstoßen (13,73 m), Hochsprung (1,82 m) erschreckend schwache Leistungen, nahm über die 400 m (Laufzweiter in 50,81 Sek.) immerhin eine positive Note mit in die kalte und regnerische Nacht. "Das war jetzt sogar sehr gut für diese Verhältnisse. Im linken Bein spüre ich eine Blockade, aber beim Laufen hat mich das nicht behindert." Was für den Olympiazehnten jetzt noch drinnen ist? "Ein 14. Platz vielleicht. Aber ich hoffe auf einen starken zweiten Tag." Eigentlich war ein Platz unter den besten Zehn das Ziel des Österreichers gewesen.

Im Weitsprung kam Schwarzl trotz Rückenwind nur auf 7,10 m, das anschließende Kugelstoßen verpatzte er dann komplett: "Mich zwickt es im Rücken, der Ischiasnerv tut weh, aber für die Leistung gibt es keine Entschuldigung." Erstmals seit 2001 war er unter der 14-m-Marke geblieben, damals hatte er den Wettkampf allerdings nicht beendet. Im Rahmen eines kompletten Zehnkampfes war ihm das zuletzt 1999 passiert.

Bitter verlief auch der Hochsprung, auf den der Bronzemedaillengewinner der Hallen-EM in Madrid stark gesetzt hatte. Nach übersprungenen 1,82 m scheiterte er drei Mal an der Höhe von 1,88 m. Während die Konkurrenz noch eifrig am Werken war, saß der Österreicher bereits nachdenklich auf der Bank und applaudierte gelegentlich den Leistungen der Kollegen. "Ich dachte mir, so kann ich wenigstens noch was lernen", übte sich Schwarzl in Galgenhumor. (APA/red)

Stand nach fünf Disziplinen (19 Athleten noch im Bewerb): 1. Clay 4.527 Punkte - 2. Sebrle 4.513 - 3. Rahnu 4.404 - 4. Aleksandr Pogorelow (RUS) 4.344 - 5. Zsivoczky 4.330 - 6. Dhouibi 4.216 - 7. Tomas Dvorak (CZE) 4.212 - 8. Jaakko Ojaniemi (FIN) 4.198 - weiter: 19. Schwarzl 3.819