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Foto: APA/EPA/NASA
Washington - Nach zweimaliger Verschiebung hat die NASA den Start der Mars-Sonde "Mars Reconnaissance" für (den heutigen) Freitagmittag geplant. Die Startzeit sollte nach Angaben der Raumfahrtbehörde zwischen 7.43 Uhr und 9.43 Uhr Ortszeit (13.43 und 15.43 Uhr MESZ) liegen. Die US-Weltraumbehörde hatte den für Donnerstag geplanten Start ihrer neuen Sonde aufgrund eines Problems mit der Software bei der Betankung verschieben müssen. Das Füllen des Tanks sei daraufhin abgebrochen worden.

Die Sonde namens "Mars Reconnaissance Orbiter", kurz MRO, soll mit Hilfe einer Atlas-V-Rakete starten. Der Beginn des Tankens hatte sich bereits verzögert, weil ein Gewittersturm über den Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida hinweggezogen war.

Ziel

Die Sonde soll auf dem Mars Informationen über die Existenz, Entstehung und Verteilung von Wasser sammeln. Außerdem sind Aufnahmen von der Mars-Oberfläche geplant. Ziel ist es, einen Landeplatz für künftige Besuche von Robotern, aber auch Menschen zu finden. Nach den Plänen von US-Präsident George W. Bush sollen neu zu bauende Raumfähren spätestens im Jahr 2020 vom Mond aus zum Mars aufbrechen.

Falls der Start der Marssonde am Freitag wiederum nicht klappte, bestünde im Monat August jeden Tag die Möglichkeit eines Starts, weil die Konstellation zwischen Erde und Mars in dieser Zeitspanne günstig sei, wie die NASA erläuterte.

Kameramöglichkeiten

Die Kamera des "Mars Reconnaissance Orbiter" wird sechs Mal schärfere Bilder vom Mars liefern, als bisher möglich. Zwar gibt es aus den vergangenen vier Jahrzehnten Mars-Forschung tausende Bilder, aber nur rund zwei Prozent der Oberfläche des Planeten sind mit hoher Auflösung betrachtet worden. "Es gibt viele unbeantwortete Fragen zum Mars", sagte Projektwissenschafter Richard Zurek in Los Angeles.

Ausgestattet ist die Sonde außerdem mit einer starken Antenne, die zehn Mal mehr Daten pro Minute übermitteln kann als die drei Satelliten, die zurzeit im Einsatz sind. Und nicht zuletzt soll "Mars Reconnaissance Orbiter" auf die Suche nach den beiden verschollenen Robotern "Mars Polar Lander" und dem europäischen "Beagle 2" gehen.

Weitere Missionen

Die zwei Tonnen schwere Sonde wird nicht die letzte sein, die die NASA in diesem Jahrzehnt zum Mars schießt. Zwei weitere Missionen sind noch für die Jahre 2007 und 2009 geplant: Die erwarteten detaillierten Bilder sollen dabei helfen, sichere Landeplätze für die Einsätze "Phoenix Mars" und "Mars Science Laboratory" auszumachen.

Die Sonde dürfte die Mars-Umlaufbahn im März kommenden Jahres erreichen. Ihre Mission endet im Jahr 2010, nach Angaben von Wissenschaftlern hat sie darüber hinaus aber noch genug Treibstoff bis 2014. (APA/AP/dpa)