New York - Im Rahmen des UNO-Programms "Öl für Lebensmittel" haben sich offenbar rund 2.000 Unternehmen der Bestechung schuldig gemacht. Das sagte ein Mitglied der Untersuchungskommission, die sich mit dem Hilfsprogramm für den Irak befasst, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Es bestehe der Verdacht, dass zahlreiche Auftragnehmer ihre Teilnahme an dem Programm mit Schmiergeld erkauft hätten, sagte Richard Goldstone. Die betreffenden Unternehmen würden derzeit über die Vorwürfe informiert und bekämen Gelegenheit zur Stellungnahme. Auf die Frage, wie viele der insgesamt 4.500 an dem Hilfsprogramm beteiligten Unternehmen betroffen seien, sagte Goldstone: "Wir geben etwa der Hälfte von ihnen Briefe."

Öl oder humanitäre Güter verkauft

Die betroffenen Firmen hatten im Rahmen des Hilfsprogramms entweder irakisches Öl gekauft oder humanitäre Güter an den Irak verkauft. Um an die entsprechenden Aufträge zu kommen, sollen sie Schmiergeld gezahlt haben - unter anderem an den Leiter des mittlerweile eingestellten Programms, Benon Sevan, und an den UNO-Beamten Alexander Jakowlew.

Die Vorwürfe gegen die beiden Spitzenbeamten hatte die Untersuchungskommission am Montag veröffentlicht. Welche Unternehmen Schmiergeldzahlungen leisteten, will die Kommission in einem weiteren Bericht im Oktober darlegen. (APA/AP)