Unterdessen erklärten die USA nach anfänglichem Zögern, nun doch zu Gesprächen mit der Putsch-Regierung bereit zu sein und forderten eine verfassungsgemäße Machtübergabe. Das Militär hatte bereits angekündigt, spätestens in zwei Jahren einen neuen Präsidenten wählen zu lassen und bis dahin die Grundlagen für eine Demokratie in Mauretanien zu schaffen.
Nach der Benennung der neuen Regierung zeigten sich insbesondere die Vertreter radikaler Gruppen enttäuscht. Auf Ablehnung stieß vor allem die Ernennung von Ahmed Ould Sid'Ahmed zum Außenminister. Unter Taya hatte er maßgeblich für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel gesorgt, was viele Moslems in dem westafrikanischen Staat verärgerte. Nur ein Abbruch der Beziehungen zu Israel wäre Beweis für einen Bruch mit dem alten Regime, sagte der Oppositionspolitiker Boulkheir. "Ich habe das Gefühl, dass sich im Vergleich zu dem, was wir in den letzten 20 Jahren erlebt haben, nicht viel ändern wird", fügte er hinzu.
Unterstützung durch die Bevölkerung
In der Bevölkerung erfuhren die neuen Machthaber gleichwohl zum Großteil rege Unterstützung, der sich am Dienstag auch die USA anschlossen. "Diejenigen, die das Land jetzt kontrollieren, sind diejenigen, mit denen wir verhandeln", sagte Adam Ereli, Sprecher des US-Außenministeriums, in Washington. "Denn sie sind diejenigen, die die Entscheidungen treffen. Und wir versuchen, sie dazu zu bringen, die richtige Entscheidung zu treffen."