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Bomben ohne Ende. Ein US-Soldat inspiziert die ausgebrannten Reste eines Busses nach einem Anschlag in Bagdad.

Foto: REUTERS/Thaier Al-Sudani
Bagdad - Bei Anschlägen im Irak sind innerhalb von wenigen Stunden wieder zahlreiche Menschen ums Leben gekommen, darunter fünf US-Soldaten. Eine amerikanische Militärpatrouille geriet nördlich von Bagdad unter Beschuss, wie die Streitkräfte mitteilten. Dabei wurden vier Soldaten getötet und sechs weitere verletzt.

Die Patrouille wurde am späten Dienstagabend in der Ortschaft Beji angegriffen, wie die irakische Polizei mitteilte. Die Angreifer beschossen den Konvoi mit Granaten und beschädigten mehrere Militärfahrzeuge. In Bagdad sprengte sich ein Selbstmordattentäter in seinem Auto in die Luft, als ein US-Konvoi ihn passierte. Dabei wurden nach Angaben der Streitkräfte sieben Menschen getötet, darunter ein US-Soldat, und mehr als neunzig weitere verletzt. Seit Beginn der Irak-Invasion im März 2003 kamen damit laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Associated Press mindestens 1836 amerikanische Soldaten ums Leben.

Aufständische haben im Westen des Landes zehn irakische Ärzte erschossen, die auf dem Weg zur Arbeit waren. Das wurde am Mittwoch aus Krankenhauskreisen in Kerbala bekannt. Der Anschlag ereignete sich am Dienstagabend in Ramadi. Details waren zunächst nicht bekannt. In der Gegend von Ramadi im Tal des Euphrat gehen amerikanische Truppen derzeit massiv gegen mutmaßliche Aufständische vor. Im Bagdader Schiitenviertel Sadr City wurden drei Leichen gefunden, die Folterspuren aufwiesen.

Verfassungsentwurf bis 15. August

Die Gewalt überschattet die Verfassungsverhandlungen, die am Mittwoch fortgesetzt werden sollten. Im Mittelpunkt stand die kurdische Föderalisierungs-Forderung, die von den Sunniten abgelehnt wird. Der Entwurf der Verfassung soll bis zum 15. August fertiggestellt sein. Im Oktober ist ein Referendum über die Verfassung geplant, auf deren Grundlage am 15. Dezember eine Parlamentswahl abgehalten werden sollen.

Etwa 1000 schiitische Frauen demonstrierten am Mittwoch in Kerbala gegen eine "importierte Verfassung". "Wir wollen einen islamischen Irak", stand auf einem ihrer Transparente. Am Vortag hatten mehrere hundert Frauen in Bagdad für die Einführung einer Frauenquote von 40 Prozent demonstriert. (APA/AP/dpa/AFP)