
Wie immer ein guter Tipp: Bewegung
"Wir haben hier ein riesiges Potenzial für die Vorbeugung", sagte die Wiener Sozialmedizinerin Univ.-Prof. Dr. Anita Rieder im Herbst vergangenen Jahres aus Anlass der Vorstellung des "Ersten Österreichischen Diabetes-Berichtes". Die wichtigsten Informationen:
Betroffene
Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es eine Schätzung, wonach 2,1 Prozent der Bevölkerung an Diabetes leiden.
In Österreich werden wahrscheinlich zwischen 300.000 bis 320.000 Patienten behandelt. Die Dunkelziffer dürfte zwischen drei und 20 Prozent liegen.
Das wesentlich größere Gesundheitsproblem stellen aber die "Altersdiabetiker" dar. Es handelt sich dabei um eine echte Zivilisationskrankheit. Im Grunde genommen sehen die Statistiken so aus, als wäre Typ-2-Diabetes faktisch eine Funktion des Körpergewichts - des Übergewichts.
Unter den 60- bis 74-jährigen adipösen Männern beträgt die Häufigkeit 8,3 Prozent. Bei den gleichaltrigen adipösen Frauen leiden gar schon 11,3 Prozent an der Zuckerkrankheit.
Gesundheitliche Folgen
Das größte Problem sind die Folgeerkrankungen. Durch die erhöhten Blutzuckerwerte - vor allem bei den Typ-2-Diabetikern, die Blutzuckereinstellung bei den meisten Typ-1-Diabetikern ist besser - kommt es zu einer wesentlich beschleunigten Atherosklerose.
Mindestens 50 Prozent aller Todesfälle bei Diabetikern sind auf koronare Herzkrankheiten (Herzinfarkt, Anm.) zurück zu führen, weitere 15 Prozent auf zerebrovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall, Anm.).
Die jährliche Mortalitätsrate ist unter Diabetikern doppelt so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Die Lebenserwartung von Diabetikern ist um fünf bis zehn Jahre verringert."
Geeignete Maßnahmen
Hier könnten - auch bei bereits Kranken - eine strikte Kontrolle von Blutzuckerspiegel, Bluthochdruck und Cholesterin sowie ein gesünderer Lebensstil (Nichtrauchen, Ausdauersport) viele Gefahren vermeiden helfen. Bei vom Typ-2-Diabetes bedrohten Personen haben Studien gezeigt, dass die Krankheit dadurch zu 50 und mehr Prozent überhaupt verhindert werden kann. International aber steigt die Zahl der "Altersdiabetiker" - auch bereits unter den Jugendlichen - durch die Zunahme der Übergewichtigen und Menschen ohne ausreichende körperliche Tätigkeit ständig an. (APA)