Chefermittler Goldstone: "Absolut keine Beweise für Verwicklung"
Redaktion
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New York - In der Affäre um das Programm
"Öl-für-Lebensmittel" für den Irak ist UN-Generalsekretär Kofi Annan
von Korruptionsvorwürfen entlastet worden. Einer der Chef-Ermittler
der UN-Untersuchungen des Skandals, Richard Goldstone, sagte am
Dienstag der BBC, es gebe absolut keine Beweise für eine Verwicklung
Annans. Die Vorwürfe gegen den Generalsekretär drehen sich um die
Vergabe eines lukrativen Auftrags im Rahmen des UN-Hilfsprogramms an
eine Schweizer Firma, für die sein Sohn Kojo arbeitete.
Goldstone ist einer von drei Experten, die eine unabhängige
Untersuchungskommission der Vereinten Nationen in dem Fall leiten.
Seine Äußerungen sind die bisher stärkste Entlastung für Annan.
Zuletzt hatte es lediglich geheißen, es gebe keine ausreichenden
Beweise dafür, dass Annan das Bieterverfahren beeinflusst habe.
"Die Sache wurde von den dafür vorgesehenen Organen der Vereinten
Nationen behandelt", betonte Goldstone, ein südafrikanischer Richter.
Annan habe die Auftragsvergabe den vorliegenden Erkenntnissen zufolge
nicht beeinflusst. Die Kommission untersuche aber weiter mit
Nachdruck, wie früh Annan von dem Gebot der Firma Cotecna Ende 1998
gewusst habe. Im Fokus der Ermittlungen stehe dabei eine E-Mail des
früheren Cotecna-Managers Michael Wilson, derzufolge dieser sich kurz
vor der Auftragsvergabe mit Annan und dessen Sohn getroffen haben
soll. "Das wirft ein neues Licht auf die Frage, was der
Generalsekretär gewusst hat, und wir untersuchen dies genau", sagte
Goldstone. Mit Spannung wird im September der Abschlussbericht der
UN-Ermittler um Goldstone, den früheren US-Notenbankchef Paul Volcker
und den Schweizer Geldwäsche-Experten Mark Pieth erwartet. (APA/Reuters)
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