Wien - Zahlreiche österreichische Krebsspezialisten - zuletzt der Wiener Onkologe Univ.-Prof. Christoph Zielinski - haben davor gewarnt, dass den Spitälern bzw. ihren Abteilungen durch die neuen Krebstherapien ein Finanz-Kollaps bevorstehe. Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) sowie der zuständige Bereichsleiter ihres Ressorts, Robert Schlögel, verwiesen am Rande der Diabetesplan-Pressekonferenz am Mittwoch in Wien vor allem auf die Bundesländer.

"Länder zuständig"

Die Ministerin: "An sich ging es um die Krebstherapie im Krankenhaus - für sie sind die Länder zuständig." Wenn sich beispielsweise in Wien Fragen ergäben, wären sie zunächst an Gesundheitsstadträtin Renate Brauner (S) zu richten. Hier sei sicherzustellen, dass die Budgets nicht nach einem halben Jahr aufgebraucht wären.

Rauch-Kallat: "Im Rahmen der Gesundheitsreform sind vom Bund 300 Millionen Euro an zusätzlichem Geld in das System geflossen, davon 170 Millionen für die Länder."

"Mit Budgetplänen sehr vorsichtig umgehen"

Ähnlich äußerte sich auch Schlögel: "Das muss man planen. Man muss mit den Budgetplänen sehr vorsichtig umgehen." Bemerkenswert sei es, wenn sich immer wieder nur Wiener Onkologen in dieser Angelegenheit zu Wort meldeten.

Allerdings gibt es zu der Onkologie-Finanzkrise auch Stellungnahmen aus den übrigen Bundesländern. Auf einem vergleichsweise ebenfalls sehr kostenintensiven medizinischen Fachgebiet, der Transplantationsmedizin, wurde ein bundesweiter Fonds samt Infrastruktur geschaffen.

Das Problem in der Onkologie: Im Prinzip könnten die neuen Biotech-Medikamente und die Chemotherapie in vielen Fällen in der niedergelassenen Praxis erfolgen. Doch dann müssten die Krankenkassen voll dafür zahlen. (APA)