Die unerwartet gute Ertragslage ermögliche eine beschleunigte Expansion, erklärte der Generaldirektor. Nach der Eröffnung einer Geschäftsstelle in Nürnberg in Bayern im Mai 2005 seien heuer noch fünf weitere Filialen in Niederösterreich, Bayern und Tschechien geplant.
Zuwächse in allen wichtigen Sparten
Trotz der eher verhaltenen Konjunktur habe man Zuwächse in allen wichtigen Sparten verzeichnet, so Gasselsberger. Die Kredite wuchsen um 9,3 Prozent auf rund 7,1 Mrd. Euro, die Primäreinlagen stiegen um 7,9 Prozent auf knapp sieben Mrd. Euro, im Bereich Leasing stieg das Neugeschäft um 38 Prozent. Die Cost-Income-Ratio - das Verhältnis von Aufwendungen zu Erträgen - konnte die Oberbank von 59,3 Prozent Mitte 2004 auf 58,2 Prozent per 30. Juni 2005 senken.
Der Erfolg beruhe auf zwei starken Säulen, betonte Gasselsberger. Einerseits sei der Marktanteil der Oberbank bei mittleren und großen Unternehmen in Österreich inzwischen auf 20 Prozent angestiegen, in Oberösterreich und Salzburg sei man mit 50 Prozent Marktanteil in diesem Sektor sogar klare Nummer eins. Im ersten Halbjahr 2005 habe man 1.500 neue Firmenkunden dazugewinnen können. Andererseits werde das Privatkundengeschäft ein immer wichtigeres Standbein. Hier gab es 10.000 Neukunden in den ersten sechs Monaten 2005. Für das zweite Halbjahr rechnet das Institut in diesem Sektor mit leicht steigenden Zinsen und einer positiven Entwicklung der Aktienmärkte. Mit der aktuell geringen Zinsspanne habe er keine Freude, sagte der Oberbank-Chef. Dafür laufe das Dienstleistungsgeschäft gut.
Weitere Expansion geplant
Die Expansion mit Vollbankstellen in Österreich, Bayern und Tschechien werde man fortsetzen, so Gasselsberger. Eine Expansionsstrategie sei für den nachhaltigen Erfolg wichtiger als reine Kostenminimierung. Die Filiale Baden bei Wien werde im Herbst eröffnet, mittelfristig werde die Oberbank in der Region Wien/Niederösterreich auf 20 Bankstellen (derzeit 16) kommen.