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Foto: APA/dpa/Ursula Düren
Wien/Klagenfurt/Innsbruck - Der bisherige Verlauf der Sommersaison im heimischen Tourismus hat bei manchen Touristikern die Alarmglocken schrillen lassen. Insbesondere in Kärnten sorgte ein Nächtigungsrückgang von 10 Prozent im Juni für Aufregung.

Zahlen für Juli liegen zwar noch nicht vor, doch Kärntens Tourismusverantwortliche zeigen sich jetzt wieder optimistisch: "Es wird nicht die von manchen prophezeite große Katastrophe werden", sagte der Chef der Kärnten Werbung, Werner Bilgram, am Mittwoch zur APA. Die zweite Saisonhälfte sei von der Nachfrage her besser als die erste.

Hoffen auf den Herbst

Bei einer in den vergangenen Tagen durchgeführten landesweiten Befragung unter Beherbergungsbetrieben hätten sich viele "für den Spätsommer und Herbst sehr ermutigt gezeigt", so Bilgram. Für die Juli-Nächtigungszahlen, die voraussichtlich erst um den 25. August vorliegen werden, sei er "relativ zuversichtlich".

Die Kärnten Werbung macht jedenfalls für die Zeit nach dem 21. August, wo es erfahrungsmäßig "einen Knick" gebe, nochmals mobil. Eine groß angelegte Image-Kampagne in den deutschen Massenblättern "Bild" und "Bild am Sonntag" soll Kärnten als sicheres Urlaubsland präsentieren - und Spätbucher und Kurzentschlossene zu einem Urlaub im südlichsten Bundesland animieren.

Geworben wird auch mit Schmankerln wie der Aktion "Freie Fahrt", also Gratis-Maut und Vignette für Autofahrer nach Kärnten.

Wandertage in Tirol

"Keine Rekordzahlen" meldet die Tirol Werbung für die Nächtigungen im Juli. Offizielle Zahlen werde es erst in zwei Wochen geben. Wegen der immer kürzerfristigen Buchungen seien Prognosen für August nicht möglich. Bereits jetzt zeichne sich aber ein Trend zu "Wandertagen im September und Oktober" ab, hieß es am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Auf den August entfallen in Tirol bis zu 30 Prozent des gesamten Jahrestourismus. Wegen des häufig schlechten Wetters im Hochsommer tendierten aber viele Menschen zu Urlaub an Meer und Strand. Somit würden die Monate September und Oktober immer wichtiger. Das Wetter sei dann in Tirol wieder "relativ stabil". Auch hier werde kurzfristig gebucht.

Wien mit Nächtigungsplus

In Wien, wo die Juli-Zahlen kommende Woche erwartet werden, ist laut Vizebürgermeister Sepp Rieder (SPÖ) nichts von einem "Sommerloch" zu bemerken. Von Jänner bis Juni 2005 wurden hier 3,9 Mio. Gästenächtigungen gezählt, ein Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Mit plus 0,3 Prozent gab es auch einen positiven Start in den Sommer. Marketingmaßnahmen sollen dafür sorgen, dass dies so bleibt: Rund 6 Mio. Euro sollen im zweiten Halbjahr für Werbung in 23 Märkten ausgegeben werden. (APA)