Der Textilhersteller Gap hat eine neue Online-Werbung gestartet, die sich vor allem über Mundpropaganda verbreiten soll. Auf der Webseite www.watchmechange.com haben Kunden die Möglichkeit eigene Charaktere zu basteln und diese in beliebige Outfits zu stecken. Die Gap-Avatare tanzen zu Diskomusik durch virtuelle Umkleidekabinen und führen witzigen Striptease auf. Vor allem junge Konsumenten zwischen 20 und 30 Jahren sollen sich von den animierten Figuren und der Kampagne angesprochen fühlen, berichtet das Wall Street Journal.

Gap will die Webseite nirgendwo bewerben und auch das Logo der Textilfirma erscheint nur ganz kurz auf watchmechange.com. Die Seite bietet keine Kleidung zum Verkauf an, aber die Besucher können ihre Avatare per E-Mails an Freunde verschicken, die automatisch mit dem Slogan "Meet me in the back of Gap" versehen sind. Diese Form der Werbung nennt sich "Viral-Marketing" und bedeutet so viel wie Mundpropaganda. Hinter der Kampagne steht die Agentur Crispin Porter + Bogusky LLC aus Miami, die in diesem Jahr bereits die populäre "Subservient Chicken" Webseite für Burger King entwickelt hat.

Bisher hat Gap vorwiegend mit berühmten Musikern und Schauspielern für die Kleiderkollektionen geworben. Zuletzt hatte der Konzern die aus Sex and the City bekannte Sarah Jessica Parker unter Vertrag. Viele verschiedene Promis unterschiedlichen Alters, darunter auch Madonna und Missy Elliott, haben sich schon in Gap-Klamotten in TV-Spots gezeigt. Im Laufe der Jahre erzielte der Textilhändler allerdings nicht mehr den gewünschten Erfolg mit den Kampagnen und beschloss, sich genauer auf eine spezifische Zielgruppe zu konzentrieren. (pte)