Nachteil mit Vorteilscard
Im Alltag erweist sich der Kauf einer VorteilsCard nicht immer als Vorteil. Benützt man den Bahnbus von Apetlon nach Neusiedl am See (Burgenland), kann man im Bus auch die Bahnkarte bis Wien-Südbahnhof erstehen – wenn man Vollzahler ist. Mit der VorteilsCard oder mit einem Gruppenticket kann man nur bis Neusiedl fahren und muss dort die Fahrkarte für den Zug erstehen. Dafür hat man aber lediglich fünf Minuten Zeit, sofern der Bus fahrplanmäßig eintrifft. Nur die Flitzer haben eine Chance, am Schalter oder am Automat ein Ticket zu erstehen und die Abfahrt des Zuges nicht zu verpassen. Da es auch in Neusiedl am See eine „Stoßzeit“ im Straßenverkehr gibt, ist die rechtzeitige Busankunft keinesfalls garantiert.
Am vergangenen Dienstag verweigerte der Buschauffeur sechs Besitzern einer VorteilsCard und einer achtköpfigen Gruppe die Anschlusskarte von Neusiedl nach Wien. Auf den Einwand, ob man überhaupt den Anschluss erreiche, hatte er nur die lakonische Antwort „hoffentlich“ parat. Und da er statt um 16.55 Uhr erst um 16.58 Uhr am Bahnhof eintraf, konnten auch die Flottesten nur mehr die Schlusslichter des Eilzuges bewundern, dessen Planabfahrt 17 Uhr ist. Bei Bezahlung des vollen Fahrpreises wäre sich es sich gerade noch ausgegangen. Zudem hätte der Fahrdienstleiter den Zug ein paar Minuten später abfertigen können.