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Foto: REUTERS/Damir Sagolj
Jerusalem - Zehntausende gläubige Juden haben sich am Mittwochabend an der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt zu einem Massengebet gegen den geplanten israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen versammelt. Nach Polizeiangaben kamen rund 40.000 Menschen auf dem Platz vor der Mauer zusammen, während weitere 10.000 in der nahen Umgebung beteten.

Der Siedlerrat sprach dagegen von mehr als 100.000 Teilnehmern an dem Protest, zu dem auch drei ehemalige Großrabbiner aufgerufen hatten, darunter der Gründer und Chef der gewichtigen ultra-orthodoxen Schas-Partei, Ovadia Jossef.

Katzav an die Siedler: "Ich fühle mit Ihnen"

Israels Präsident Mosche Katzav bat die Siedler, die ab kommendem Mittwoch ihre Häuser im Gazastreifen und im Norden des Westjordanlandes räumen müssen, im Fernsehen um Verzeihung. "Ich fühle mit Ihnen. Wir wissen, dass sie sich im Gazastreifen aufgrund von Entscheidungen israelischer Regierungen niedergelassen haben", sagte Katzav bei seiner Ansprache.

Jetzt sei jedoch die Zeit gekommen, die Entscheidungen des Parlaments und der Regierung zu befolgen. Auch diejenigen, die das Vorgehen für falsch hielten, dürften nicht zu illegalen Mitteln greifen. "Es gibt eine Grenze des Kampfes", sagte Katzav.

Im Gazastreifen will Israels Regierungschef Ariel Sharon sämtliche 21 Siedlungen räumen lassen im Westjordanland vier weitere Siedlungen. (APA)