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Akagündüz (re) wurde nach eigenen Angaben "leicht gehalten" und ist dann "leicht gefallen". Bikey (li) sah Gelb-Rot und Valachovic traf zum Ausgleich für Rapid.

Foto: APA/ Artinger

Wien - Die Chancen von Österreichs Fußball-Meister Rapid, zum zweiten Mal nach 1996 in die UEFA-Champions-League einzuziehen, sind weiter intakt. Die Hütteldorfer erkämpften sich am Mittwoch in einem hochklassigen Hinspiel der dritten Qualifikations-Runde gegen Lokomotive Moskau nach einem 0:1-Rückstand ein verdientes 1:1 (0:1). Einen Samedow-Treffer (10.) glich Valachovic per Foulelfmeter (75.) in einer hochdramatischen Schlussphase aus.

Samedow traf aus kurzer Distanz

Rapid begann, wie es Meistermacher Josef Hickersberger gefordert hatte, druckvoll, engagiert und offensiv. Hochkarätige Torchancen ließen die defensivstarken Russen anfangs freilich nicht zu. Als man im mit 17.455 Zuschauern restlos ausverkauften Hanappi-Stadion die zehnte Spielminute schrieb, schien sich Rapids Traum vom großen Geld in einen Albtraum zu verwandeln: Biljaletdinow "tanzte" im Mittelfeld zwei Grün-Weiße aus, einen von Valachovic entscheidend abgefälschten Lebedenko-Schuss verwertete Samedow aus kurzer Distanz.

Es war das erste Europacup-Tor des Aseri im Lok-Dress und genau das, was Rapid im Heimspiel unbedingt vermeiden wollte: ein frühes Gegentor. Der russische Meister und überlegene Tabellenführer bekam das Spiel rasch in den Griff und Biljaletdinow hatte sogar das 2:0 am Fuß. Rapid-Goalie Payer verhinderte Schlimmeres (29.). Auf Seiten Rapids blieb es vor der Pause bei Halbchancen: Kincl verfehlte sowohl eine Ivanschitz-Flanke (20.) als auch eine Martinez-Hereingabe (36.).

Grün-Weiß in der Offensive

Angeführt von Kapitän Hofmann präsentierten sich die Hütteldorfer nach Seitenwechsel wie ausgewechselt, waren gefährlicher: Erst scheiterte Akagündüz per Kopf nach Hofmann-Flanke am Außennetz (51.), fünf Minuten später Kincl aus Abseitsposition an Lok-Goalie Owtschinnikow, der zehn Minuten später auch einen Hofmann-Freistoß über die Latte drehte. Lok konterte, traf durch Lebedenko - der als einzige Spitze den verletzten Sitschew ersetzte - nur die Stange (69.).

Doch Rapids Offensivgeist wurde in der 74. Minute belohnt. Nach Ivanschitz-Lochpass riss Bikey Akagündüz an der Strafraumgrenze zu Boden. Schiedsrichter Batista (POR) zeigte die gelb-rote Karte und auf den Elfmeterpunkt. Jozef Valachovic behielt wie schon beim 3:1-Derbysieg gegen die Austria die Nerven, traf wieder ins linke Eck und erhielt Rapids Champions-League-Chancen am Leben. Nur drei Minuten später setzte der überragende Hofmann einen sehenswerten Volley sogar noch an die linke Stange (78.). Das 2:1 lag in einer finalen Drangperiode Rapids in der Luft.

Souveräne Lok

Doch allen Bemühungen zum Trotz: Die Lok entgleiste kein weiteres Mal und Rapid steht am 23. August ein schweres Rückspiel im Lokomotiv-Stadion von Moskau bevor. Der russische Meister, der schon zwei österreichischen Klubs (2001 mit dem FC Tirol und 2002 mit dem GAK) den Einzug in Europas Königsklasse verwehrt hatte, präsentierte sich in Wien trotz mehrerer hochkarätiger Ausfälle (neben Sitschew auch die Teamspieler Ismailow und Loskow) als internationale Topmannschaft.

Im Rückspiel bedarf es daher einer neuerlichen Galavorstellung Rapids, will man als erster österreichischer Klub seit Sturm Graz in der Saison 2000/01 in die Champions League einziehen. Zuletzt war der österreichische Rekordmeister 1999 in der finalen Qualifikationsphase gescheitert. Damals unterlagen die Hütteldorfer nach einer 0:3-Heimniederlage gegen Galatasaray in Istanbul mit 0:1. (APA/red)

Hinspiel der dritten und letzten Qualifikations-Runde für die Fußball-Champions-League:

 

  • SK Rapid Wien - Lokomotive Moskau 1:1 (0:1). Gerhard Hanappi-Stadion, 17.455 Zuschauer (ausverkauft), SR Lucilio Cardoso Batista/POR.

 

 

Torfolge:
0:1 (10.) Samedow
1:1 (75.) Valachovic (Foulelfmeter)

Rapid: Payer - Korsos (87. Dober), Valachovic, Bejbl, Adamski (78. Dollinger) - Martinez, Hofmann, Hlinka, Ivanschitz - Kincl, Akagündüz

Lok Moskau: Owtschinnikow - Bikey, Asatiani, Sennikow - Gurenko, Samedow (76. Paschinin), Lima, Chochlow (90. Jewsejew), Maminow, Biljaletdinow - Lebedenko (79. Ruopolo)

Gelb-rote Karte: Bikey (74./Foulspiel)

Gelbe Karte: Hlinka bzw. Owtschinnikow, Sennikow, Lima

Rückspiel: 23. August (17:00 Uhr MESZ) in Moskau. Aufsteiger in der Hauptrunde der UEFA Champions League.