Telekom
Deutsche Telekom überrascht mit Mobilfunkkundenplus in Deutschland
Kundenzuwachs auch bei T-Mobile USA über Erwartungen
Die Deutsche Telekom
, deren
österreichische Mobilfunktocher T-Mobile Austria erst am Vortag den
Konkurrenten tele.ring gekauft hat, hat dank ihrer US-Mobilfunksparte
im zweiten Quartal Umsatz und operativen Gewinn deutlich gesteigert
und mit einem Zugewinn von 623.000 Mobilfunkkunden in Deutschland die
Erwartungen von Analysten deutlich übertroffen.
Wachstum
Im Konzern sei der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 6,1 Prozent auf 5,225 Mrd. Euro gestiegen,
teilte die Deutsche Telekom am Donnerstag in Bonn mit. Die
Verbesserung sei vor allem auf die Mobilfunksparte zurückzuführen.
Analysten hatten im Durchschnitt für die zentrale Gewinngröße EBITDA
einen Zuwachs von 4,8 Prozent auf bereinigt 5,16 Mrd. Euro erwartet.
Nach Steuern erzielte Europas größter Telekommunikationskonzern einen
Gewinn von 943 Mio. Euro nach 577 Mio. im Vorjahr.
Mit einem leicht über den Erwartungen liegenden Kundenplus von
972.000 im zweiten Quartal trug T-Mobile USA auch wesentlich zum
Umsatzwachstum des Konzerns bei. Die Deutsche Telekom steigerte den
Erlös um 2,6 Prozent auf 14,748 Mrd. Euro. Analysten hatten mit einem
um 2,9 Prozent auf 14,79 Mrd. Euro gestiegenen Umsatz gerechnet.
Über den Erwartungen
T-Mobile Deutschland gewann 623.000 Kunden und damit mehr als mit
253.000 im Durchschnitt von Analysten erwartet. Auch die EBITDA-Marge
von T-Mobile in Deutschland verbesserte sich und stieg auf 42,5
Prozent nach 39,8 Prozent im ersten Quartal.
Der größte deutsche Mobilfunknetzbetreiber hatte im Rahmen seiner
neuen Strategie unter anderem die Subventionen für Endgeräte
zurückgefahren und in den ersten drei Monaten lediglich 89.000 Kunden
gewonnen. "Das Kundenwachstum in Deutschland ist zwar eine schöne
Headline-Zahl, aber die Umsätze sind immer noch recht schwach", sagte
DrKW-Analyst Hannes Wittig in einer ersten Reaktion. "Insofern muss
man hoffen, dass sich diese Kunden auch später in Umsätzen
niederschlagen."
Aufholen
Mit dem Gewinnzuwachs von T-Mobile konnte der Rückgang in der
Sparte Breitband/Festnetz wettgemacht werden. Der Umsatz der
Festnetztochter T-Com und der Internettochter T-Online sank unter
anderem durch gesenkte Tarife im ersten Halbjahr um 4,5 Prozent auf
13,1 Mrd. Euro. Das EBITDA ging um 5,6 Prozent zurück.
In Österreich hat T-Mobile laut Schätzungen der
Regulierungsbehörde RTR seine Kundenzahlen nach einer Stagnation im
Vorjahr im ersten Halbjahr 2005 wieder leicht um rund 50.000
Teilnehmer erhöhen können. Durch die am Dienstag fixierte Übernahme
von tele.ring für 1,3 Mrd. Euro steigen die Kundenzahlen in
Österreich aber nun sprunghaft um ein Drittel auf rund drei Millionen
an. T-Mobile schließt damit beinahe zum Marktführer, der Telekom
Austria-Tochter Mobilkom Austria mit 3,3 Mio. Kunden, auf.
(APA/Reuters)