Lima - Fast hundert Jahre nach der Entdeckung der berühmten Inka-Festung Machu Picchu will Peru die Rückgabe zahlreicher in die USA verbrachter Fundstücke erzwingen. Die Regierung in Lima behalte sich vor, die US-Universität Yale zu verklagen, zitierte die Nachrichtenagentur Andina am Mittwoch (Ortszeit) den peruanischen Botschafter in den USA, Eduardo Ferrero.

Die genaue Zahl der im Besitz der Hochschule befindlichen Stücke sei nicht bekannt, es handle sich aber vermutlich um mehr als hundert. Er hoffe, dass es nicht zu juristischen Schritten komme und eine Einigung auf Grundlage des peruanischen Rechts erzielt werden könne, das Machu Picchu als nationales Erbe definiere, sagte der Botschafter.

Der US-Archäologe Hiram Bingham hatte die nahe der Stadt Cusco gelegene Inka-Stätte 1911 entdeckt. Der Forscher erhielt damals die Erlaubnis, Funde in die USA mitzunehmen, jedoch mit der Auflage, diese später wieder an Peru zurückzugeben. Machu Picchu wurde im 15. Jahrhundert von den Inkas auf einem Bergkamm in 2360 Metern Höhe erbaut. Möglicherweise diente die Stadt als religiöse Kultstätte oder sollte den Einfall von Amazonas-Stämmen verhindern. (APA)