Wien - Die aktuelle Lage um die Finanzierungslücken in der Spitzenmedizin kommt für Dr. Sabine Oberhauser, Vorsitzende der ARGE der Ärzte und Ärztinnen im ÖGB, wenig überraschend: "Seit Jahren weisen wir darauf hin, dass eine bestmögliche Versorgung schwerst Kranker nicht ohne frisches Geld möglich sein wird." Für Oberhauser ist klar, dass die Mehrkosten, die zum Beispiel durch teure Medikamentenentwicklung entstehen, solidarisch finanziert werden müssen, zum Beispiel durch ein Heraufsetzen der Höchstbeitragsgrundlage: "Nur so kann ein Abrutschen in die Zwei-Klassen-Medizin verhindert werden", erklärte sie am Donnerstag in einer Aussendung. "Spitzenmedizin muss für alle da sein und darf nicht von Einkommen, Erspartem oder einer privaten Zusatzversicherung abhängen", sagt Oberhauser. Weder dürfe man Menschen die bestmögliche Therapie verweigern, wie das offenbar in der Krebs- oder Herzmedizin absehbar sei, noch dürfe die Behandlung mit neuen Selbstbehalten verbunden sein. "Nach meiner Auffassung von einem Sozialstaat muss für alle Kranken gesorgt werden - und das ist nur mit einem höheren Beitrag der besser Verdienenden finanzierbar", begründete die Ärztevertreterin die Notwendigkeit einer höher angesetzten Höchstbeitragsgrundlage. (APA)