Als "PR-Gag" bzeichnete Rosa Nentwich-Bouchal vom
Vorsitzteam der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) die Aussage
von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V), sie habe bezüglich des
EuGH-Urteils zum Uni-Zugang in Österreich einen Brief an
Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso geschrieben. Dieser Brief
komme "mindestens sechs Wochen zu spät", so Nentwich-Bouchal in einer
Aussendung am Donnerstag.
"Auf politischer Ebene nichts passiert"
Gehrer habe "wie ein Kaninchen vor der Schlange" seit Jahren auf
das EuGH-Urteil gewartet ohne irgendetwas auf politischer Ebene zu
unternehmen, kritisierte auch SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef
Broukal. Selbst der sonst in seiner Kritik sehr zurückhaltende
Vorsitzende der Rektorenkonferenz, Christoph Badelt, habe sich
beklagt, dass er zu spät und nicht ausreichend über die Folgen des
EuGH-Urteils informiert worden sei.
Broukal warf Gehrer weiters Zynismus vor. "Wenn jemand Arzt oder
Betriebswirt werden will, hilft es ihm wenig, dass er auf ein Studium
der Altertumsforschung ausweichen kann, wie das Gehrer empfiehlt".
Gehrers Behauptung, es geben kein Chaos an den Unis, sei "glatte
Realitätsverweigerung", so der Mandatar.
(APA)