New York/Bagdad - Der Weltsicherheitsrat hat am Donnerstag einstimmig die Mission der Vereinten Nationen im Irak um ein Jahr verlängert. In der von den USA eingebrachten Resolution wurde die UNO aufgefordert, dem irakischen Volk und seiner Regierung beim Aufbau demokratischer Institutionen zu helfen. Ohne die Verlängerung wäre die Mission am morgigen Freitag ausgelaufen. Derzeit arbeiten im Irak 260 Zivilisten und Soldaten für die Vereinten Nationen.

Die Zahl der Selbstmordanschläge und Autobomben im Irak ging nach den Worten eines US-Generals in den vergangenen Monaten deutlich zurück. Generalmajor Rick Lynch, der stellvertretende Stabschef der multinationalen Truppe im Irak, nannte am Donnerstag in Bagdad keine Zahlen. Er betonte jedoch in einer Pressekonferenz, weniger als ein Viertel der Anschläge hätten Verletzte oder Tote zur Folge gehabt.

Von den 18 Provinzen im Irak komme es nur in vier zu erheblichen Gewalttaten. In den anderen 14 würden durchschnittlich weniger als drei Anschläge pro Tag verübt. Die US-Streitkräfte haben in diesem Monat mehr als 40 Soldaten im Irak verloren, die meisten von ihnen bei Bombenanschlägen.

Bolton: "Sehr positives Zeichen"

Der neue Botschafter Washingtons bei den Vereinten Nationen in New York, John Bolton, wertete die einstimmige Verlängerung des Mandats für die kleine Hilfsmission der UNO im Irak als "sehr positives Zeichen" für die UNO-Unterstützung für das Land sowie für die Bereitschaft zur Zusammenarbeit aller 15 Mitgliedstaaten des Sicherheitsrates.

Grundlage der UNO-Arbeit im Irak ist die im August 2003 verabschiedete Resolution 1500. Das Mandat gilt für maximal 344 zivile internationale Mitarbeiter und 472 zivile örtliche Helfer. Ende Juni 2005 hatte die UNO allerdings nur 190 internationale und 336 einheimische Helfer sowie vier militärische Berater im Einsatz, die auf die Länder Irak, Jordanien und Kuwait verteilt waren.

Die UNO-Unterstützungsmission für den Irak (UNAMI) war im August 2003 vom Sicherheitsrat eingesetzt worden. Sie erreichte auf Grund der schweren Sicherheitsprobleme im Irak nie ihre vorgesehene Stärke. Bevor die UNAMI jemals effektiv tätig werden konnte zerstörten unbekannte Täter am 19. August 2003 mit einer Autobombe deren Hauptquartier in Bagdad. Dabei wurden 22 UNO-Mitarbeiter getötet, unter ihnen der damalige Sonderbeauftragte von UNO-Generalsekretär Kofi Annan für den Irak, der Brasilianer Sergio Vieira de Mello. Heute wird die Mission, die unter anderem Hilfe bei der Vorbereitung von Wahlen und der Ausarbeitung einer Verfassung leistet, von dem Pakistani Ashraf Jehangir Qazi geleitet. (APA/AP/dpa)