Wir suchen den pompösesten Namen für das substanzloseste politische Vorhaben: Die "Beschäftigungs- und Wachstumsoffensive" (Copyright österreichische Bundesregierung) steht in unserer Wertung ganz oben. Das hat so was von Fünfjahresplan und "Alle Kräfte an der Produktionsfront müssen nun verdoppelt werden", obwohl es ja eine angeblich stark marktwirtschaftlich orientierte Regierung verkündet.

Aber da wäre noch "Weltklasse-Universitäten", auch eine Prägung dieser Bundesregierung, die den "WC-Händetrockner-Preis für das Erzeugen von heißer Luft" verdient. Auf dem dritten Platz selbstverständlich die "größte Steuerreform seit 1945", von der noch kein privater Steuerzahler etwas gemerkt hat.

Die Opposition hat zum Teil ebenfalls bereits schillernde Marketingblasen erfunden, wie etwa die "Aktion 10.000" der Grünen, mit der neue Arbeitsplätze für Jugendliche gefunden werden sollen. Nur die SPÖ hält nichts von großflächigen Aktionen und Offensiven, sondern bietet ein redliches Detailprogramm an, in dem etwa die "Verdoppelung der Negativsteuer für Niedrigsteinkommen" einen schönen Platz im Museum für politisch unwirksamen Expertenjargon bekommen wird. (DER STANDARD, Printausgabe, 12.08.2005)