Warschau - Ein Kurzfilm, den eine niederländische Internet-Zeitung auf ihren Seiten zugänglich macht, löst in Polen Entsetzen aus: Bilder aus dem Konzentrationslager Auschwitz werden dabei zu einer Techno-Musik montiert und mit sarkastischen Kommentaren versehen. Insgesamt stellt der Film die Werbung zu einer - wohl fiktiven - Party dar, die "Housewitz" genannt wird. Auf Bitten des polnischen Außenministeriums nahm die Staatsanwaltschaft in Amsterdam nun Ermittlungen gegen die Internet-Zeitung und den Urheber des Films auf.

An Geschmacklosigkeiten ist der Film kaum zu überbieten. Ein Bild mit dem Abtransport von Leichen wird "Kostenloses Taxi nach Hause" betitelt. "Zieh dich wie ein abgemagerter Jude an", lautet die Aussage zum Dresscode für die Party. "Die Autoren dieses Films sollten zu hohen Geldstrafen verurteilt werden, damit sie sich des großen Schadens bewusst werden, den sie anrichten", sagte Stefan Wilkanowicz, Vizevorsitzender des Internationalen Rates des Museums Auschwitz-Birkenau.

Jeroen Boender, erster Sekretär der niederländischen Botschaft in Warschau, versprach schnelle Hilfe. Bereits am Montag habe er das Büro gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bei der holländischen Regierung informiert, sagte der Diplomat: "Zuerst bemühen wir uns, den Film aus dem Internet zu entfernen. Dann ziehen wir den Autor zur Verantwortung". (APA)