Washington/Bagdad - Angesichts zahlreicher Anschläge auf Soldaten im Irak hat die US-Armee Probleme, neue Rekruten anzuwerben. Ende Juli lag die Zahl der neu angeworbenen Soldaten elf Prozent unter dem Planwert, wie aus Zahlen, die das Verteidigungsministerium in Washington präsentierte, hervorging.

Damit dürfte auch das Ziel von 80.000 Rekrutierungen bis Ende September verfehlt werden. Das wäre das erste Mal seit 1999, dass die Armee unter einem Jahresziel bliebe. Um das noch zu verhindern, müsste sie in den verbleibenden zwei Monaten die Planzahlen für August und September erfüllen sowie eine entstandene Lücke von mehr als 7000 Rekruten schließen.

Die Armee ist jene Teilstreitkraft, die die meisten Bodentruppen für den Irak-Einsatz stellt. Seit Beginn der Invasion im März 2003 sind bisher 1841 US-Soldaten im Irak getötet worden. Fast 14.000 wurden verletzt.

Am Donnerstag sind erneut US-Soldaten im Irak ums Leben gekommen. Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten im Norden des Irak sind fünf irakische Soldaten erschossen worden. Drei weitere Menschen seien verletzt, hieß es aus Sicherheitskreisen in Tikrit. Die Angreifer hätten aus zwei fahrenden Autos heraus auf die Wachposten gefeuert und seien entkommen.

Unterdessen nahmen amerikanische und irakische Militärs etwa 60 mutmaßliche Verdächtige bei Razzien westlich und südlich von Bagdad fest. Auch ein Waffenlager ist entdeckt worden.