Leicht lässt sich erkennen, dass die heimische Veranstaltungsmaschinerie nur noch in zwei extremen Ausformungen zu existieren scheint. Zum einen "beglücken" Event-Vermarktungsprofis ihr Publikum mit - rein wirtschaftlich betrachtet - von vorne bis hinten durchorganisierten Events.

Zum anderen herrscht immer noch eine sympathische Do-it-yourself-Mentalität bei Leuten, die für eine Sache an beiden Enden brennen: "Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut" - wie das Tocotronic einst formulierten.

Letztgenannte Fraktion versorgt am kommenden Wochenende im Rahmen des Temp-Electronic-Music-Festivals bereits zum dritten Mal das Strombauamt in Greifenstein mit einem Aufgebot von gut 20 DJs und 30 heimischen Live-Künstlern.

Von HipHop bis hin zu deftiger Elektronik und anderen musikalischen Sperrigkeiten erstreckt sich das Festivalprogramm. Absehbare Höhepunkte kommen von Christian Fuchs düster-bösem Bunny Lake, dem eher lustigen Musikkreis MS20 und den jährlichen Fixstartern 550 Rondy. (lux / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.8.2005)