Riccardo Borgo, Vorsitzender der rund 10.000 italienischen Badebetriebe, führt das vor allem auf die sinkende Kaufkraft der Italiener und auf die billigere Konkurrenz anderer Mittelmeerländer zurück. "Ferragosto ist unsere letzte Hoffnung", gesteht Borgo. Die Abnahme der Gästezahl im Vergleich zum vergangenen Sommer wird auf eine Million beziffert.
Römer bleiben daheim
Der Verkauf von Eis und Getränken ist um 15 Prozent zurückgegangen. "Die Gäste sparen in allen Bereichen", versichert Rossella Pizzuti, Besitzerin eines Strandbads bei Rom. "Sie verköstigen sich aus der Kühltasche." Der Preisanstieg hat den Römern die Lust auf den Strandurlaub verdorben. Den Rückgang beziffert Piz^zuti auf "30 bis 40 Prozent".
In traditionellen Strandbädern der Adria ist man von solchen Werten weit entfernt. "Wir haben 110 Kilometer Strand und 1420 Strandbäder. Die Strände sind nicht mehr so voll, doch bis Saisonende schaffen wir eine ausgeglichene Bilanz", sagt zuversichtlich Fabio Grassi, der Vorsitzende des Verkehrsamts.
Zu teure Unterkünfte
In der Toskana (Rückgang: weniger als zehn Prozent) macht der Chef des Verkehrsbüros von Viareggio vor allem die Preise der bei Italienern beliebten Ferienwohnungen für die Einbußen verantwortlich. "Wenn eine vom Meer entfernte Zweizimmerwohnung 3000 Euro monatlich kostet, ist das nicht verwunderlich", sagt Renato Baldi.