Der Regierung des neuen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nejad werden ausgewiesen konservative Minister angehören, die bisher kaum in Erscheinung getreten sind und wenig politische Erfahrung haben. Nach Informationen des STANDARD wird Ahmadi-Nejad dem Parlament als Außenminister, entgegen anders lautenden Meldungen, wahrscheinlich den 52-jährigen Manouchehr Moutaki vorschlagen.

Moutaki ist seit 17 Jahren im Außenministerium tätig und war früher Botschafter in der Türkei und später in Japan. Er leitete die Westeuropa-Abteilung des Ministeriums, wurde als Kandidat der konservativen Abadgaran (Aufbaupartei) für das Parlament nominiert und gilt als wenig erfahren in der internationalen Politik.

Als Informationsminister will Ahmadi-Nejad Mohsen Ejeei vorschlagen, den ehemaligen Richter beim Prozess gegen den früheren Teheraner Oberbürgermeister Gholam Hossein Karbastschi 1998. Er verurteilte Karbastschi, einen Reformer, zu zwei Jahren Gefängnis. Unter den nominierten Ministern sind auch mehrere Universitätsdozenten, die alle einen konservativen Wirtschaftskurs verfolgen.

Fast alle dieser Kandidaten traten bisher nur durch ihre Kritik am liberalem Kurs des früheren Präsidenten Mohammed Khatami in Erscheinung, wie etwa Safar Harandi, Vize-Chefredakteur der konservativen Zeitung Keyhan, der Kulturminister werden soll. Unter den 21 vorgeschlagenen Ministern ist keine Frau. Bestätigt ist die Ernennung von Ali Larijani

zum Unterhändler bei der IAEO. (log/DER STANDARD, Printausgabe, 13.8.2005)