Wenn Montag der israelische Gaza-Abzug beginnt, so ist das nicht das erste Mal, dass Israel jüdische Siedlungen räumt: Bereits 1982 mussten 7000 Siedler die Sinai-Halbinsel verlassen. Israel hatte den Sinai 1967 erobert, im Zuge der Rückgabe des Gebietes an Ägypten löste die Armee die jüdischen Siedlungen dort auf. Die Räumung der Halbinsel verlief überwiegend friedlich.Lediglich in der Siedlung Yamit verschanzten sich rund 1500 radikale Siedler und leisteten Widerstand. Am 21. April 1982 evakuierte die israelische Armee Yamit im Zuge der Operation "Rote Taube" gewaltsam. Israelischer Verteidigungsminister war damals Ariel Sharon. In der Siedlung Alei Sinai im Gazastreifen dürfte der Gaza-Abzug wegen der Ereignisse von 1982 überhaupt zu einem Déjà-vu-Erlebnis werden: Alei Sinai wurde ausgerechnet von Bewohnern der aufgelösten Sinai-Siedlungen gegründet. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 13.8.2005)