Seit einem halben Jahr nun regiert der Revolutionsblock. Juschtschenko resümierte kürzlich: "Bei einer ziemlich großzügigen Sozialpolitik konnten wir die hohen Kennziffern halten." Für ein Revolutionsjahr ist das prognostizierte Wirtschaftswachstum 2005 von 6,5 Prozent beachtlich, wenn auch nur noch halb so hoch wie 2004. Der neuen Führung gelang es nicht, ein attraktives Investitionsklima zu schaffen. Die Pensionszulagen waren zwar populär, zeigten aber Folgen: Die Inflation bei den Verbraucherpreisen entwertete die Sozialleistungen fast zur Gänze.
Kritisiert wird auch, dass Posten je nach Loyalität zur Revolutionszeit vergeben wurden und sich die Führung wie früher mit der Lösung korporativer Interessen beschäftigt. Juschtschenko hat zudem die Rechte auf die orange Revolutionssymbolik für sich und seine Kinder gesichert - aus juristischer Notwendigkeit, sagt sein Pressedienst; aus Eigennutz, sagen die ehemaligen Weggefährten.