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Auch Bill Gates hat sich eine kanadische Insel gekauft - zum Groll der Anrainer

Foto: AP/KOJI SASAHARA
Ottawa - Der bei Prominenten und Millionären aus aller Welt herrschende Trend, sich eine eigene Insel in Kanada zuzulegen, erregt in dem nordamerikanischen Land zunehmend die Gemüter. Die meisten frisch gebackenen Inselbesitzer ignorierten die bestehenden Gesetze, indem sie den öffentlichen Zugang zu den Stränden beschränkten und die Eilande in private Zufluchtsorte umwandelten, kritisierte am Freitag Bill Estabrooks, Mitglied der Opposition im Provinzparlament von Nova Scotia. Estabrooks forderte ein schnelles Eingreifen der Behörden. "Wir haben Angst, die Inseln zu verlieren."

Medienberichten zufolge sollen Microsoft-Gründer Bill Gates, der mit ihm befreundete Schauspieler Harrison Ford und verschiedene weitere Hollywood-Größen bereits eine Insel gekauft haben. Nach Angaben Estabrooks schadet zudem die Bebauung der Inseln mit Villen, Hotels, Golfanlagen und Hubschrauberlandeplätzen der Umwelt und bedroht den Lebensraum einheimischer Tierarten. Rechtlich dürften die Gemeinden die Bauaktivitäten zwar kontrollieren, dies sei wegen der oft abgeschiedenen Lage der Inseln jedoch nur schwer umzusetzen.

Hunderte kanadische Inseln werden zurzeit auf Websites zur Miete oder zum Verkauf angeboten. Kleinode wie die 238 Hektar große Kwaikans-Insel im Westen sind ab 2,5 Millionen US-Dollar (zwei Millionen Euro) zu haben; die 404 Hektar größte Insel Port Mouton vor der Südküste von Nova Scotia steht für elf Millionen Dollar (8,8 Millionen Euro) zum Verkauf.

Die Käufer kommen nach Angaben der Makler vor allem aus den USA, Deutschland und seit neuestem auch aus China. Bis zu 42 Millionen Dollar würden mitunter für eine Insel geboten. "Es ist einer der heißesten Märkte der vergangenen 40 Jahre", sagte der Makler Rudy Nielson. (APA/AFP)