New York - Nach einem Rechtsstreit hat die Stadt New
York jetzt die Aufzeichnungen der Telefonate Hilfe suchender Menschen
im brennenden World Trade Center mit der Notruf-Zentrale vom 11.
September 2001 zur Veröffentlichung freigegeben. Es sei nun besser
möglich, Mängel bei der "größten Rettungsaktion in der amerikanischen
Geschichte" aufzudecken, berichtete am Freitag der Sender CNN.
Die Zeitung "New York Times" hatte unter Berufung auf die
gesetzlich verbürgte Informationsfreiheit gegen eine
Geheimhaltungsorder von Bürgermeister Michael Bloomberg geklagt. Die
mitgeschnittenen Notrufe von Menschen, die im World Trade Center in
der Falle saßen und wenig später in den Trümmern der einstürzenden
Gebäude auf grausame Weise umkamen, wurden seinerzeit als "Hilferufe
aus der Hölle" bekannt.
Einige der Anrufprotokolle hatten sich US-Medien auf inoffiziellem
Wege besorgt und veröffentlicht. Dadurch wurde nicht nur das Grauen
nach den Terroranschlägen auf die WTC-Zwillingstürme dokumentiert,
sondern auch ein großes Chaos bei den Rettungskräften.
Ebenfalls am Freitag wurden in New York mündliche Berichte von 503
Feuerwehrleuten, Sanitätern und anderen Nothelfern veröffentlicht.
Die Tonbandaufzeichnungen, mit denen die Feuerwehr zwei Wochen nach
dem 11. September begonnen hatte, seien außerordentlich bewegend,
berichtete die "New York Times". Sie könnten nun von den Medien und
Historikern gründlich ausgewertet werden. (APA/dpa)