Ankara - Bei der Explosion eines Autos in der südtürkischen Stadt Mersin ist am Freitag ein Mensch ums Leben gekommen, ein weiterer wurde schwer verletzt. Die beiden Opfer waren Insassen des Fahrzeugs, das bei einem Gästehaus der Polizei im Stadtzentrum in die Luft ging, wie der örtliche Vizepolizeichef, Suleyman Ekizer, sagte. Der Fahrer verlor bei der Detonation die Kontrolle über den Wagen und rammt ein weiteres Fahrzeug, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi meldete. Die Explosionsursache war zunächst unklar.

Fernsehbilder zeigten ein Auto mit aufgerissenem Dach, umstellt von Polizisten. Möglicherweise habe der Beifahrer einen Sprengsatz bei sich gehabt, sagte der Vizepolizeichef laut der Internetausgabe der Zeitung "Hurriyet". Es könne sich aber auch um mutmaßliche Attentäter handeln, die einen Anschlag vorbereitet hätten. Die Explosion ereignete sich etwa hundert Meter von einem Gästehaus des Polizei entfernt. Ob das Gästehaus auch das Ziel eines möglichen Anschlags sein sollte, war laut Ekizer unklar. Zuvor war von einem Hotel die Rede gewesen.

Die Türkei war im Juli Ziel mehrerer tödlicher Bombenanschläge, für die kurdische Untergrundkämpfer verantwortlich gemacht wurden. Beim blutigsten der Anschläge wurden am 16. Juli in der Küstenstadt Kusadasi im Westen des Landes fünf Menschen getötet. In Mersin nahm die Polizei in der vergangenen Woche ein mutmaßliches Mitglied der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) fest, der Anschläge auf Regierungs- und touristische Einrichtungen geplant haben soll. Die Ermittler stellten zudem 1,5 Kilogramm Plastiksprengstoff und Chemikalien sicher. Mersin liegt an der türkischen Mittelmeerküste. (APA)