Die New Yorker Medien führten am Samstag Szenen unfassbaren Schreckens, aber auch eine weitgehende Hilflosigkeit angesichts des Zusammenbruchs der Funkverbindungen und erheblicher organisatorischer Mängel erneut vor Augen. Der Veröffentlichung war ein drei Jahre währender Rechtsstreit vorausgegangen, bei dem sich die Zeitung "New York Times" und Familien von Opfern durchsetzten. Die Stadt New York musste zudem Protokolle von Anrufen Hilfesuchender aus den WTC-Türmen beim Notdienst zur Veröffentlichung freigeben.
Kein geordnetes System
Bloomberg hatte die Dokumente mit der Begründung unter Verschluss gehalten, das Andenken an die Opfer könne beschädigt und die Gefühle Hinterliebener könnten verletzt werden. Die Kläger hatten dagegen auf das Recht der Informationsfreiheit verwiesen.
Wie die "New York Times" berichtete, zeige unter anderem die Auswertung der nun erstmals öffentlich zugänglichen Aussagen von Rettungssanitätern "eine neue Dimension" des 11. September 2001. "Sie berichteten, dass es unmöglich war, irgendjemanden zu finden, der ihnen sagen konnte, wohin sie gehen oder was sie tun sollten." Die Sanitäter seien auf sich allein gestellt gewesen. Es sei nicht gelungen, ein "geordnetes System der Versorgung von Verletzten zu entwickeln".
Vehemente Vorwürfe