Rom - Italien hat nach Angaben aus Militärkreisen mit der angekündigten Truppenreduzierung im Irak einen Monat früher als geplant begonnen. Grund dafür seien aber nicht politische, sondern finanzielle und logistische Gründe, hieß es in den Kreisen am Samstag.

130 der insgesamt geplanten 300 Soldaten hätten mit dem eigentlich erst für September geplanten Abzug bereits begonnen. Die 130 Marine-Infanteristen hätten ihren Einsatz früher als erwartet beendet. Das Militär habe sich dann dagegen entschieden, einen kostspieligen Ersatz für nur einen Monat zu organisieren.

Im südlichen Irak sind derzeit rund 3000 italienische Soldaten als Teil der US-geführten multinationalen Truppen stationiert. Regierungschef Silvio Berlusconi hatte wiederholt angekündigt, im September sollten möglicherweise 300 Soldaten nach Italien zurückbeordert werden. Das Verhältnis zwischen Italien und den USA war schwer belastet, nachdem im März der ranghöchste italienische Geheimdienstbeamte im Irak, Nicola Calipari, bei der Befreiung der entführten italienischen Journalistin Giuliana Sgrena am Bagdader Flughafen von US-Soldaten erschossen worden war. (APA/(Reuters)