Wien/Hamburg - Das Internet stellt die Liebe auf den Kopf: Millionen einsamer Herzen sind in den Weiten der virtuellen Welt unterwegs, um ihr Glück zu finden. In Deutschland etwa nutzen 23 Prozent der insgesamt 16 Millionen User das Netz, um andere Menschen kennenzulernen, heißt es in der Mai-Ausgabe der Frauen-Zeitschrift "Petra". Das World Wide Web habe sich zu einem "globalen Partnervermittlungsinstitut" entwickelt. Das Blatt zitiert eine Umfrage des deutschen Allensbach-Instituts, wonach bereits Tausende Homepages und Chatrooms entstanden sind, um die Frage "Bist Du der, auf den ich immer gewartet habe?" zu beantworten. "Hier treffen Menschen aufeinander, deren Wege sich im richtigen Leben wahrscheinlich nie gekreuzt hätten" sagt der US-Psychologe und Internetforscher Michael Benedikt. Gemütlich zu Hause Die User empfänden es als "viel netter, gemütlich zu Hause Menschen kennenzulernen, als ständig loszuziehen". Die Partnersuche im Internet sei auch durchaus erfolgreich. Im Rahmen einer Studie der University of Washington gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sich aus einer WWW-Bekanntschaft schon einmal oder sogar mehrfach eine richtige Beziehung entwickelt habe. Das Vorurteil, bei vielen Internet-Surfern handle es sich um kontaktgestörte Menschen, will eine Studie der Heidelberger Psychologin Nicola Döring widerlegen. Der "Internetler" habe sogar mehr reale Kontakte als so mancher andere Zeitgenosse. Häufiges Chatten könne die kommunikative und soziale Kompetenz erhöhen, meint die Expertin.(APA)