Bogota - Bei Überfällen sind in Kolumbien mindestens neun Menschen getötet worden. Die Streitkräfte teilten am Samstag zugleich mit, sie hätten einen wichtigen Kommandanten der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) gefangen genommen. Im Nordosten des Landes erschossen FARC-Rebellen in der Nähe der Grenze zu Venezuela nach offiziellen Angaben aus dem Hinterhalt vier Polizisten, die Schmugglern auf der Spur gewesen seien.

In der Kleinstadt Obando im Südwesten des Landes töteten Unbekannte fünf Menschen. Die Täter seien am Freitag in ein Restaurant eingedrungen und hätten das Feuer auf die Opfer eröffnet, teilte die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen habe es sich um eine Abrechnung zwischen Drogenbanden, Rebellen oder Paramilitärs gehandelt, hieß es weiter.

In der Region streiten das mächtige Drogenkartell Norte del Valle, linke Rebellen und rechte Paramilitärs um die Kontrolle des Drogengeschäfts. Dabei sind seit Jahresbeginn mindestens 100 Menschen umgebracht worden. Sowohl die Rebellen wie auch die Paramilitärs finanzieren sich zu einem erheblichen Teil mit Hilfe von Drogengeldern.

Bei dem gefangen genommenen FARC-Kommandeur handle sich um Orlando Cardozo alias Anuar, den zweiten Mann in der Hierarchie der Kampfgruppe 29 der FARC, die an der Grenze zu Ecuador aktiv ist. (APA/dpa)