Ein Zentimeter entschied
"Nun ist es vollbracht, und ich kann stolz sein auf Bronze", meinte der 25-Jährige nach dem Drama in sechs Akten, in dem er sich mit seiner Hauptrolle zunächst sehr schwer tat. Nach zwei ungültigen Versuchen drohte dem baumlangen Burschen sogar das Aus. Doch der finnische Meister riss sich zusammen und ging vorsichtshalber auf Nummer Sicher: Bereits 7,8 Zentimeter vor dem Balken hob er ab und landete trotzdem auf 8,16 Meter. "Das war knapp", stöhnte Evilä, "aber die guten Burschen bekommen manchmal eine Extra-Portion Glück."
Nach den 8,25 m im fünften Versuch glänzte die Medaille schon, zehn Minuten später hatte er sie fix - und verlor damit auch seinen Spitznamen. "Nästan" wurde Evilä seit Jahren von seinen Freunden nur noch gerufen, das schwedische Wort heißt auf Deutsch "fast". Da gab es Erklärungsbedarf. "Ich bin so oft auf dem vierten Platz gelandet, deshalb haben sie mir diesen Namen verpasst", erläuterte Evilä, der zuletzt im März bei der Hallen-EM in Madrid Vierter geworden war.
Vom Fußball in die Sandgrube
In Helsinki entschied nur ein Zentimeter über Bronze und Blech: Evilä konterte die 8,24 m des Spaniers Joan Lino Martinez prompt, die kühlen Finnen riss es von den Sitzen, wie ein Orkan raste die Jubelwelle durchs Stadion. Und nicht nur Vater Juhani, der seinen Sohn seit zehn Jahren trainiert, standen in der finnischen Nacht die Tränen in den Augen. "Danke an meine Fans, das ist ihre Medaille", meinte der gefeierte WM-Held.