Banda Aceh/Helsinki - Der Führung der Rebellenbewegung Freies Aceh (GAM) zufolge befinden sich nach wie vor rund 10.000 Kämpfer paramilitärischer Truppen in der nordwestindonesischen Provinz Aceh. Die GAM berief sich dabei auf ein Dokument des indonesischen Militärgeheimdienstes. Dieses soll auch die Verbindung der paramilitärischen Einheiten zur regulären indonesischen Armee belegen.

Die GAM befürchtet, dass die indonesische Armee mögliche Zwischenfälle zwischen Rebellen und den paramilitärischen Truppen zum Anlass nehmen könnte, den vereinbarten Friedensprozess zu unterbrechen. Laut dem Mitte Juli vereinbarten Friedensabkommen sei die indonesische Polizei verantwortlich, "illegale Waffen von illegalen Gruppen oder Parteien" in Aceh einzusammeln und zu vernichten.

In der am Vorabend der für Montagvormittag in Helsinki geplanten Unterzeichnung des Abkommens veröffentlichten Pressemitteilung heißt es, die indonesische Regierung habe bisher die Existenz derartiger Milizen in Aceh bestritten. Man könne nicht ernsthaft glauben, dass die indonesische Polizei, die ebenfalls unter der Kontrolle der indonesischen Streitkräfte agiere, den Milizen die Waffen wegnehme, so GAM-Sprecher Bakhtiar Abdullah in der im Internet verbreiteten Presseaussendung.

In der Provinzhauptstadt Banda Aceh haben sich laut "Jakarta Post" (Online-Ausgabe) derweil Tausende Menschen zu einem zweitägigen Gebet für den Frieden in 60 eigens dafür aufgestellten Zelten rund um die Baiturrahman-Moschee eingefunden. Dorthin soll am Montag die Unterzeichnung des Abkommens zwischen den Rebellen und der indonesischen Regierung auf Videowänden live aus Helsinki übertragen werden. (APA)