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Menendez setzt zum Weltrekord an.

Foto: Reuters/Pfaffenbach

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Radcliffe hat Gold in der Tasche.

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Helsinki - Mit einem Weltrekord im Speerwurf der Frauen sind am Sonntag die X. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki zu Ende gegangen. Die Kubanerin Osleidys Menendez verbesserte gleich im ersten Versuch mit 71,70 m ihre eigene vier Jahre alte Bestmarke um 16 Zentimeter. Die USA gewannen nach 47 Entscheidungen die Medaillenwertung mit 14 Mal Gold, acht Mal Silber und drei Mal Bronze vor Russland (7/8/5) und Äthiopien (3/4/2). Die USA hatten bisher 1993 in Stuttgart mit 13 ersten Plätzen am besten abgeschnitten.

Dritter Weltrekord

Die 25-jährige Olympiasiegerin Menendez kassierte 60.000 Dollar Preisgeld und 100.000 Dollar Weltrekordprämie. Es war der dritte Weltrekord dieser Titelkämpfe nach den Bestmarken der Russinnen Olimpiada Iwanowa (20 km Gehen) und Jelena Isinbajewa (Stabhoch). "Ich hatte es nicht auf einen Weltrekord angelegt, ich wollte nur die Goldmedaille gewinnen. Ich war mir auch nicht so sicher, weil ich Schmerzen im Fuß hatte, deshalb habe ich meine ganze Kraft in denn ersten Versuch gesteckt", erklärte die Kubanerin.

Radcliffe gewann Marathon

Die Britin Paula Radcliffe gewann ihr erstes WM-Gold im Marathon. Die 31-jährige Weltrekordlerin setzte sich in der WM-Rekordzeit von 2:20:57 Stunden vor der Kenianerin Catherine Ndereba (2:22:01) und der Rumänin Constantina Tomescu (2:23:19) durch. Radcliffe hatte im Vorjahr bei den Olympischen Spielen in Athen nach 35 Kilometern aufgegeben. "Der größte Druck kam von mir selbst, aber ich wusste, dass ich ein gutes Tempo laufe und musste das Rennen einfach nur zu Ende bringen."

Ramzi siegte über 800 Meter

Über 800 m siegte Rashid Ramzi aus Bahrain, er setzte sich in 1:44,24 Minuten vor dem russischen Olympiasieger Juri Borsakowski (1:44,51) und dem Kenianer William Yiampoy (1:44,55) durch und machte sich damit zum ersten Mittelstrecken-Doppel-Weltmeister. Der 25-Jährige hatte auch über 1.500 m Gold gewonnen. "Ich habe aus Athen gelernt, diese guten Resultate sind dank meiner guten Vorbereitung möglich gewesen. Ich wusste, dass es auf der Zielgeraden entschieden wird, und danach habe ich meine Trainingspläne ausgerichtet."

Disqualifikation über 1500 Meter

Tatjana Tomaschowa führte über 1.500 m in 4:00,35 Minuten ursprünglich einen russischen Dreifacherfolg an, der dann aber gesprengt wurde. Julia Schischenko verlor ihre Silbermedaille, ein Protest des Teams aus Bahrain war erfolgreich gewesen, Schischenko wegen Behinderung an Maryam Yusuf Jamal disqualifiziert worden. Bronze ging somit an die ursprünglich viertplatzierte Französin Bouchra Ghezielle, Olga Jegorowa wurde hinter Tomaschowa neue Zweite. Jamal belegte Rang fünf.

Limo "sehr stolz auf die Goldmedaille"

Nach dem 5.000-m-Rennen der Männer war der Kenianer Benjamin Limo "sehr stolz auf die Goldmedaille. Das war ein langsames Rennen und ich wusste, dass die letzte Runde sehr schnell werden wird. Wir haben zusammengearbeitet und wollten eine Medaille für Kenia holen, und hofften, dass es Gold wird." Am vergangenen Montag ist Limos Sohn auf die Welt gekommen. "Ich werde ihn Helsinki nennen." Bronzemedaillengewinner Craig Mottram aus Australien ist der erste nicht-afrikanische oder in Afrika geborene Medaillengewinner auf dieser Strecke seit dem Briten Jack Buckner 1987.

Überraschungssieger im Hochsprung

Einen Überraschungssieger brachte der Hochsprung. Der Ukrainer Jurij Krimarenko überquerte 2,32 m und setzte sich vor den ex-aequo-Zweiten Victor Moya (CUB) und Jaroslaw Ribakow (RUS/je 2,29) durch. "Ich bin so glücklich und überrascht, mein Traum war, unter die ersten Acht zu kommen, an den Sieg hatte ich nie gedacht. Mein Tag hat so gut begonnen, ich war gut drauf und überhaupt nicht nervös", sagte das Geburtstagskind des Tages (22 Jahre), das außer dem Militär-Weltmeistertitel von 2003 keine internationalen Erfolge aufzuweisen hat."

Staffelgold für USA und Russland

Die Staffelmedaillen über die 4 x 400 m gingen an die USA bei den Männern und Russland bei den Frauen. Jeremy Wariner und Julia Petschonkina krönten sich damit auch zu Doppel-Weltmeistern in Helsinki 2005. Die WM wurde danach offiziell beendet, die nächsten Freiluft-Welttitelkämpfe gehen 2007 in Osaka in Szene.(APA)