Hamburg - "Geisterflüge" mit bewusstlosen Piloten im Cockpit sind sehr selten. In Europa und in den USA sind bisher nur wenige "Geisterflugzeuge" gesichtet worden. Bevor die Maschinen schließlich abstürzten, legten sie beträchtliche Strecken zurück.

So flog im Oktober 1999 ein Learjet fast vier Stunden lang führerlos über den mittleren Westen der USA, bevor er abstürzte. Der Autopilot steuerte die Maschine 2.000 Kilometer weit über sieben US- Bundesstaaten hinweg. Begleitet wurde sie von zwei Kampfjets, die sie notfalls hätten abschießen dürfen. Die Flugaufsicht hatte jedoch dafür gesorgt, dass der Luftraum um die Privatmaschine frei blieb und es nicht zu Kollisionen kommen konnte. An Bord waren fünf Menschen, die durch Sauerstoffmangel das Bewusstsein verloren hatten.

400-Kilometer-Flug

Im Dezember 1997 war eine einmotorige Piper Comanche mit einem bewusstlosen Piloten aus dem US-Bundesstaat Kansas 400 Kilometer weit nach Missouri geflogen. Mit leerem Tank ging sie dort auf einem Acker nieder. Der Pilot, der durch das Einatmen von Abgasen das Bewusstsein verlor, erlitt nur leichte Verletzungen.

Dagegen starben die beiden Piloten eines privaten britischen Flugzeugs vom Typ Beechcraft Super King 200, die bei einem Trainingsflug in großer Höhe im September 1979 ohnmächtig wurden. Das automatisch gesteuerte Flugzeug trieb von der Grafschaft Devon über den Kanal nach Frankreich. Nach fünfeinhalb Stunden stürzte es in die Weinberge an der Loire-Mündung bei Nantes. (APA/dpa)