Mogadischu - Nach vierjähriger Abwesenheit ist der somalische Milizführer Hussein Mohammed Aideed (Aidid), Chef der "Somalischen Nationalen Allianz" (SNA), am Sonntag nach Mogadischu zurückgekehrt. Der Sohn des 1996 verstorbenen einst mächtigsten Warlords und selbst ernannten Präsidenten des ostafrikanischen Landes, General Mohammed Farah Aideed, bekleidet das Amt des Vizepremiers in der neuen Regierung, die nach zweijährigen Verhandlungen im Exil in Kenia gebildet wurde.

Vermittler

Aideed, der einzige prominente Vertreter des mächtigen Hawiye-Clans in der neuen Regierung, kündigte an, dass er zunächst zwischen den Repräsentanten der neu geschaffenen staatlichen Institutionen und deren Gegnern vermitteln wolle, die sich in Jowar, 90 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu, aufhalten. Aideeds stärkster Rivale Mohammed Qanyare befehligt in Mogadischu schwer bewaffnete Kämpfer und wurde zum neuen Sicherheitsminister ernannt.

Der SNA-Führer hat 16 Jahre in den USA gelebt und besitzt die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er diente beim 14. Marineregiment der US-Armee in Kalifornien und nahm 1993 an der internationalen Intervention gegen seinen eigenen Vater teil. Der fehlgeschlagene Versuch, General Aideed festzunehmen, veranlasste den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, die amerikanischen Truppen abzuziehen, die 1992 auf dem Höhepunkt einer Hungersnot einmarschiert waren, um die Verteilung von Nahrungsgütern in dem Bürgerkriegsland zu ermöglichen. General Aideed hatte sich 1995 zum Staatspräsidenten ausgerufen. (APA)