Wien - Millionen E-Mails werden täglich quer über den ganzen Erdball gejagt. Zum Leidwesen vieler finden sich zusehends so genannte "Kettenmails" darunter. Diese sind häufig fragwürdigen Inhalts und werden daher "hoax" (Schabernack, Falschmeldung) genannt. Jüngstes Opfer eines solchen Kettenbriefs ist der schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson. Im E-Mail werden Ericsson -Handys mit der WAP-Technologie (Wireless Application Protocoll) versprochen, unter der Bedingung, das E-Mail an acht Personen weiter zu verschicken. "Ericsson vergibt keine Gratis-Mobiltelefone. Der Kettenbrief ist ein Schwindel", lautet die offizielle Stellungnahme des Konzerns. "Vergessen Sie nicht, eine Kopie der Mails an Anna Swelund von Ericsson zu senden" "Lieber Kunde. Unser Hautpmitbewerber Nokia vergibt über das Internet Gratis-Handys. Wir von Ericsson reagieren auf dieses Angebot und vergeben unsere neuesten WAP-Handys gratis, die speziell für Internet-User entwickelt wurden. Sie müssen dieses Mail nur an acht Freunde weiterleiten. Nach zwei Wochen bekommen Sie das Ericsson T 18-Mobiltelefon. Wenn Sie es an 20 Freunde weiterleiten, bekommen Sie das neue Ericsson R320 WAP-Handy. Vergessen Sie nicht, eine Kopie der Mails an Anna Swelund von Ericsson zu senden", heißt es in dem E-Mail wörtlich. "Es gibt keine Mitarbeiterin im Ericsson Konzern, die so heißt", sagte Ericsson Austria-Sprecher Gerhard Gindl. Auch das Versenden von Kettenbriefen sei nicht die Art von Ericsson, Marketing zu betreiben. Allein bei Ericsson Austria seien in den vergangenen Wochen mehr als 100 Anrufe zu diesem Mail eingegangen, das global in Umlauf sei, bemerkte Gindl. Den Urheber des "Scherzmails" werde Ericsson "eher nicht finden", so Gindl. Ericsson könne die Betroffenen nur auffordern, das E-Mail zu ignorieren und nicht weiterzuversenden. Die Schäden von solchen Falschmails sind nicht unerheblich Neben dem belegten Speicherplatz und möglichen Imageschäden - Beispiel Ericsson - kosten solche Mails vor allem Arbeitszeit. Wenn sich in einem Unternehmen 1.000 Mitarbeiter jeweils zwei Minuten mit solchen Mails beschäftigen, gehen mehrere Mann-Arbeitsjahre verloren, wurde ein Experte der Technischen Universität in Berlin im heutigen Radio-Morgenjournal des ORF zitiert. (APA)