Washington - Die USA erwägen Änderungen bei den Sicherheitskontrollen von Flugreisenden. Der neue Chef der Verkehrssicherheitsbehörde TSA, Edmund Hawley, sucht nach Wegen, die Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Unannehmlichkeiten für Reisende zu verringern. Derzeit müssen sich Flugpassagiere in den USA zu Kontrollen in langen Schlangen anstellen und ihre Schuhe sowie andere Kleidungsstücke ausziehen.

In einem Dokument mit Empfehlungen der TSA vom 5. August wird vorgeschlagen, die Verbote zur Mitnahme im Handgepäck etwa von Scheren, Rasierklingen, Nagelfeilen und Messern unter 12,7 Zentimetern aufzuheben. Ebenso solle von Reisenden nicht mehr verlangt werden, Schuhe bei den Kontrollen auszuziehen. Eine Entscheidung über die Empfehlungen soll noch in diesem Monat fallen. Außerdem könnten bestimmte Personengruppen von den üblichen Sicherheitschecks ausgenommen werden, dazu gehören unter anderem Kongress-Mitglieder, Piloten, hohe Militärs und Richter. Viele Sicherheitsexperten befürworten die Vorschläge der TSA, denn etliche Kontrollvorschriften seien praxisfern und würden zudem zu viel Zeit kosten.

"Schritt zurück"

Andere Experten, wie Douglas R. Laird, früherer Sicherheitschef von Northwest Airlines, kritisieren, dass die Erleichterung für Passagiere "ein Schritt zurück" seien. Vor allem das Vorhaben, bestimmte Personengruppen schneller abzufertigen, berge ein großes Risiko, warnte Laird.

Die TSA ist eine Behörde des US-Heimatschutzministeriums und wurde in Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington geschaffen. Zuvor hatten Privatunternehmen die Sicherheit von Flughäfen kontrolliert. (Sara Kehaulani Goo , DER STANDARD Printausgabe, 16.08.2005)