Klagenfurt - Gefährlich ist derzeit der Aufenthalt auf den Straßen der Kärntner Landeshauptstadt während der Nachtstunden. Nachdem Samstagnacht ein nigerianischer Asylwerber und eine Klagenfurterin durch Skinheads verletzt worden waren, war Sonntagfrüh ein 58-jähriger Geschäftsmann das Opfer. Er wurde von fünf Jugendlichen attackiert und verletzt.

Messerangriff

Der Mann wurde laut Angaben der Polizei gegen halb sechs in der Früh in der Siebenhügelstraße von vier Burschen und einem Mädchen angefallen. Einer der Burschen versetzte ihm einen Schlag auf den Hinterkopf, worauf der Kaufmann zu Boden stürzte. Der Jugendliche versuchte, mit einem Messer auf den Mann einzustechen, was dieser aber mit der Hand abwehren konnte. Danach traten alle fünf Angreifer auf den am Boden Liegenden ein, bevor sie die Flucht ergriffen.

Der verletzte Geschäftsmann musste im Unfallkrankenhaus ambulant behandelt werden. Die Fahndung nach den Gewalttätern verlief vorerst erfolglos. Eine konkrete Spur verfolgt die Polizei hingegen im Fall jener drei jugendlichen Skinheads, die in der Nacht zuvor gegen einen 26-jährigen Schwarzafrikaner Bierflaschen geschleudert und ihm schwere Schnittverletzungen zugefügt hatten.

Da die brutalen Zwischenfälle in der Innenstadt trotz verstärkter Polizeiüberwachung nicht abreißen, soll jetzt in Klagenfurt eine Videoüberwachung eingesetzt werden. Bürgermeister Harald Scheucher (VP) soll das bereits mit Innenministerin Liese Prokop (VP) vereinbart haben. (APA, simo, DER STANDARD Printausgabe, 16.08.2005)