Wien - Die vor Saisonbeginn als großer Herausforderer der Favoriten Austria, Rapid und GAK gehandelte Admira steht nach sechs Runden weiter ohne Punkte da. Mit dem 0:5-Debakel gegen den bis dahin ebenfalls noch sieglosen Europacup-Starter Superfund Pasching erreichten die Südstädter, die längst aus allen UEFA-Cup-Platz-Träumen gerissen wurden, am Sonntag einen neuen sportlichen Tiefpunkt. Trainer Dominik Thalhammer genießt dennoch weiterhin das Vertrauen der Klubführung und kündigte nach der vor allem in der Defensive inferioren Vorstellung an: "Wir befinden uns ab jetzt im Abstiegskampf".

Die im Sommer mit zahlreichen prominenten Namen verstärkte Admira-Mannschaft hat ihren unter Druck geratenen Coach im Paschinger Waldstadion erneut im strömenden Regen stehen gelassen. "Es liegt nicht am System, es passieren aber sehr viele individuelle Fehler, für die wir sofort bestraft werden", meinte Thalhammer und fügte hinzu: "So komisch das klingt, zwischen den Strafräumen haben wir passabel gespielt, aber was im eigenen und gegnerischen Strafraum abläuft, ist Bundesliga-unwürdig." Seine Mannschaft nimmt er dennoch in Schutz: "Die Spieler probieren alles. Es liegt sicher nicht an mangelndem Einsatz, aber nach dem 0:3 haben wir uns dumm verhalten." Thalhammer scheut auch nicht vor Selbstkritik zurück: "Es müssen einige Dinge in Frage gestellt werden, auch inhaltlich. Ich muss dem Team ein System geben, das dabei hilft, die Fehler abzustellen."

Dem bevorstehenden Kampf um den Klassenerhalt sieht der Trainer der Niederösterreicher, der am Sonntag ein Gespräch mit dem Geschäftsführenden Präsidenten Hans-Werner Weiss führte, in dem aber "nur das Spiel analysiert wurde", mit gemischten Gefühlen entgegen. "In so einer Situation waren einige meiner Spieler noch nicht. Trotz der Namen muss man bedenken, dass viele Neue in ihren vorigen Mannschaften keine Stammspieler waren", sucht Thalhammer nach Gründen für die sportliche Talfahrt und gibt zu: "Vielleicht waren wir vor der Saison zu euphorisch."(APA)